Verblisterer fordern endgültige Lösung für Chargen-Angabe |
Jennifer Evans |
16.08.2024 13:00 Uhr |
BPAV pocht beim Bundesministerium für Gesundheit auf Erleichterungen für Blisterzentren und Apotheken. / Foto: Adobe Stock/gopixa
Der Bundesverband Patientenindividueller Arzneimittelverblisterer (BPAV) hat sich angesichts des geplanten Apothekenreformgesetzes nach eigenen Angaben an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gewandt und einige Forderungen gestellt.
Aus Sicht des Verbandes kann patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung dem Pflegenotstand entgegenwirken, weil dadurch das Personal in ambulanten Pflegeeinrichtungen entlastet wird. Allerdings müssten sich dafür einige Prozesse sowohl in Blisterzentren als auch in Apotheken ändern.
Wie der BPAV in seinem Newsletter betonte, geht es im Wesentlichen um vier Punkte, die sich künftig verbessern müssen: Der Einsatz von Schüttware, die Lieferung von Stabilitätsdaten, die elektronische Bereitstellung von Beipackzetteln sowie eine schnelle Regelung der Chargendokumentation bei E-Rezepten.
Letztere Forderungen ist wohl die wichtigste. Denn es stellt sich die Frage, wie sich das E-Rezept technisch bearbeiten lässt, damit die pharmazeutische Dienstleistung der patientenindividuellen Verblisterung erhalten bleibt. Derzeit gilt bis Mitte 2025 eine Übergangsregelung, die vorsieht bei der Abgabe eine Musterchargennummer zu übermitteln. Weil eine endgültige Lösung immer noch aussteht, haben einige Apotheken laut BPAV weiterhin Sorge vor möglichen Retaxationen. Ein Retax-Moratorium bis ins Jahr 2025 hält der Verband daher in jedem Fall für nötigt, sprich solange bis endlich eine wasserdichte technische Lösung für die Abrechnung steht.
Darüber hinaus fordert der BPAV einheitliche Blisterpreise sowie insgesamt eine stärkere politische Rückendeckung. In seinen Augen ist patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung nämlich nach wie vor ein Nischen-Thema im Gesundheitswesen.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.