USA lassen weltweit ersten Impfstoff zu |
Sven Siebenand |
24.11.2023 07:00 Uhr |
Das Chikungunya-Virus wird durch Aedes-Mücken übertragen. Das Virus hat sich mittlerweile in mehr als 110 Ländern weltweit ausgebreitet. / Foto: CDC/James Gathany
Das Chikungunya-Virus (CHIKV), ein Togaviridae-Virus, wird durch Aedes-Mücken übertragen. Das Virus hat sich mittlerweile in mehr als 110 Ländern weltweit ausgebreitet. Modellrechnungen zeigen nun, dass sich das Problem aufgrund des Klimawandels noch verschlimmern könnte. Da die Temperatur auf der Erde weiter ansteigt, werden sich die Lebensräume der Stechmücken wahrscheinlich ausweiten.
Zwischen 2013 und 2023 wurden allein in Nord- Südamerika mehr als 3,7 Millionen Fälle gemeldet. Während die Sterblichkeitsrate durch CHIKV gering ist, ist die Morbidität hoch. Die Infektion führt bei vielen Menschen etwa vier bis sieben Tage nach dem Stich zu einer symptomatischen Erkrankung. Zu den klinischen Symptomen gehören akut auftretendes Fieber, lähmende Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Hautausschlag und chronische Arthralgie. Ein hohes Infektionsrisiko für Reisende besteht in Gebieten, in denen Chikungunya-Viren übertragende Mücken endemisch sind, einschließlich Nord- und Südamerika sowie Teile Afrikas und Südostasiens.
Der nun in den USA zugelassene Impfstoff Ixchiq ist ein einmal intramuskulär zu verabreichender lebend-attenuierter Impfstoff, der zur Vorbeugung einer durch CHIKV verursachten Erkrankung bei Personen ab 18 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für eine Exposition gegenüber dem CHIKV aufweisen, indiziert ist. Wie Hersteller Valneva mitteilt, ist die Indikation im Rahmen einer beschleunigten Zulassung auf der Grundlage von Anti-CHIKV neutralisierenden Antikörpertitern erfolgt. Das Fortbestehen dieser Indikation hänge vom Nachweis des klinischen Nutzens in bestätigenden Studien ab.
Daten einer Phase-III-Studie zeigen für die Vakzine nach einer Impfung eine Sero-Response-Rate von 98,9 Prozent nach 28 Tagen. Die durch die Vakzine hervorgerufene Immunantwort war mit einer Rate von 96,3 Prozent sechs Monate nach der Impfung anhaltend. Valneva wird die Antikörperpersistenz mindestens fünf Jahre lang weiter untersuchen.
Geplant ist, Anfang nächsten Jahres mit der Vermarktung des Impfstoffs in den USA zu beginnen. Und was ist mit Europa? Bis zur Zulassung wird es vermutlich noch ein wenig dauern. Das Unternehmen informiert, dass erste Sicherheitsdaten aus einer klinischen Studie in Brasilien, die die Zulassung in Europa unterstützen soll, im Oktober 2023 bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eingereicht wurden.