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Suchterkrankungen
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US-Uni testet Impfung gegen Oxycodon

US-Forscher haben eine Impfung entwickelt, um Opioid-Süchtige vor Rückfällen und Atemstillstand zu schützen. Die Vakzine wird nun erstmals in einer Phase-Ia/Ib-Studie am Menschen getestet.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 27.09.2021  14:30 Uhr

»Wir haben gute Medikamente zur Behandlung von Opioid-Konsumstörungen, aber etwa die Hälfte der Menschen, die diese Medikamente nehmen, werden nach etwa sechs Monaten wieder rückfällig«, begründet Dr. Sandra Comer, Professorin für Neurobiologie an der Columbia University und leitende Prüfärztin der Studie, den Bedarf für eine Impfung gegen die Sucht. »Ein Impfstoff, der über mehrere Monate wirkt und in Kombination mit einem dieser Medikamente verabreicht wird, könnte viel mehr Menschen helfen, ihre Sucht zu besiegen, und sie möglicherweise vor dem Tod durch eine Überdosis schützen, wenn ein Patient einen Rückfall erleidet.«

Entwickelt wurde der Adsorbat-Impfstoff Oxy(Gly)4-sKLH unter Federführung des Pharmakologieprofessors Dr. Marco Pravetoni von der University of Minnesota. Er soll den Körper dazu veranlassen, Antikörper gegen Oxycodon (Oxygesic®, Oxycodin™ und andere) zu bilden, eines der am häufigsten missbrauchten Opioide in den USA. Konsumiert der Geimpfte Oxycodon, wird es durch die Antikörper abgefangen, bevor es ins Gehirn gelangt. Somit bleibt zum einen der von Süchtigen gewünschte Kick aus. Zum anderen wird das Atemzentrum nicht unterdrückt, was sonst häufig zum Tod bei Überdosen führt.

In den vorangegangenen Tierstudien reduzierten Versuchstiere durch die Impfung ihre selbst gewählten Oxycodon-Dosen. Sie zeigten keine Anzeichen einer Überdosis wie Atemdepression. Ob das auch beim Menschen funktioniert, wird nun an der Columbia-Universität in New York mit zunächst 24 freiwilligen Suchtkranken überprüft (1a). Bestätigen sich Sicherheit und Verträglichkeit, wird die Studie auf 45 Probanden ausgeweitet (1b). 

Teilnehmen können Oxycodon-Süchtige, deren Sucht bislang noch nicht medikamentös behandelt wird. Eine Gruppe erhält Placebo, zwei andere Gruppen jeweils mehrere niedrige oder hohe Dosen der Vakzine (jeweils eine Dosis an Tag 0, 3, 6 und 18). Untersucht werden zunächst Sicherheit und Nebenwirkungen sowie die Antikörper-Bildung. Zudem erhalten die Teilnehmer stationär definierte Dosen Oxycodon nasal, um zu überprüfen, ob die Euphorie ausbleibt. Ein Teil erhält statt Oxycodon zur Kontrolle Heroin oder Placebo (Lactose). Die Studie soll bis Dezember 2023 laufen. Dann müssten noch Phase-II- und III-Studien mit größeren Probandenzahlen folgen. Bis zur Zulassung ist es also noch ein langer Weg.

Zudem hält diese Impfung nur Oxycodon davon ab, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren, nicht aber andere Opioide. Die Forscher arbeiten aber bereits an ähnlichen Impfstoffen gegen Heroin und Fentanyl sowie Kombiimpfungen.

Ein Fentanyl-Impfstoff könnte nicht nur bei Süchtigen eingesetzt werden, sondern auch um Ersthelfer, Strafverfolgungsbehörden oder Soldaten zu schützen, wenn sie versehentlich Carfentanyl einatmen, das in sehr geringen Dosen tödlich sein kann. Dieses Fentanyl-Derivat ist hochpotent und wird von manchen als chemische Waffe eingestuft.

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