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Glyphosat-Prozesse

US-Richter ruft Bayer zur Ordnung

Nach zwei Niederlagen in den Prozessen um angebliche Krebsrisiken von Produkten der Tochter Monsanto soll der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer nach dem Willen eines Richters nun nach einer gütlichen Einigung mit Klägern suchen und einen Mediator einschalten.
dpa
12.04.2019  10:54 Uhr

Der zuständige US-Richter Vince Chhabria, bei dem mehrere Hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern gebündelt sind, forderte Bayer und Kläger in einer Anweisung auf, einen Mediator einzuschalten. Sollten sich die beiden Seiten nicht einigen können, werde ein Mediator gerichtlich bestellt. Zudem strich der Richter einen für Mitte Mai angesetzten Prozess vorerst. Bereits in der vergangenen Woche hatte es Spekulationen über eine Aufforderung zur Mediation gegeben.

Bayer hatte Ende März einen richtungweisenden Fall am Bundesbezirksgericht in San Francisco unter Vorsitz von Chhabria verloren. Die Geschworenen-Jury urteilte, dass Monsanto für Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup haftbar ist und dem 70-jährigen Kläger Edwin Hardeman Schadenersatz in Gesamthöhe von 80,3 Millionen Dollar (71,4 Millionen Euro) zahlen muss. Bereits im letzten Jahr hatte eine Jury an einem anderen Gericht Monsanto in einem anderen Fall zu einer Millionenzahlung verdonnert. Bayer betont weiterhin die Sicherheit glyphosatbasierter Herbizide und beruft sich auf zahlreiche wissenschaftliche Studien.

Bayer muss tief in die Tasche greifen 

Der Dax-Konzern geht gegen die Urteile vor. Aktuell läuft ein weiteres Verfahren – allerdings bei einem Landgericht – im kalifornischen Oakland. Bei den Klägern handelt es sich um ein krebskrankes Rentnerehepaar, das jahrelang mit Roundup hantierte und den Unkrautvernichter für sein Leiden verantwortlich macht. Per Ende Januar lagen Bayer bereits Klagen von 11.200 Klägern vor. Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan geht davon aus, dass die Zahl auf mindestens 15.000 steigen wird. Er rechnet mit Belastungen für Bayer von 5 Milliarden Euro.

Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank bezweifelt angesichts der vielen Klagen, dass Bayer sich schon jetzt auf einen Vergleich einlassen werde, da sonst ein Präzedenzfall geschaffen werden könnte. Daher werde eine Mediation vermutlich nicht zu einem für alle Beteiligten akzeptablen Ergebnis führen. Bayer-Aktien stehen schon seit Monaten unter Druck: Seit der Niederlage im Johnson-Prozess im vergangenen August ist der Börsenwert des Konzerns um fast 31 Milliarden Euro geschmolzen. Aktuell bringt es Bayer noch auf etwa 56,5 Milliarden Euro Marktkapitalisierung. Ende des Monats muss sich Konzernchef Werner Baumann auch deshalb bei der Hauptversammlung auf harsche Kritik einstellen.

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