Pharmazeutische Zeitung online
Künstliche Intelligenz

Unterstützung für die Apotheke

In vielen Bereichen unseres Lebens ist künstliche Intelligenz (KI) nicht mehr wegzudenken. Geht es um autonomes Autofahren, werden viele skeptisch, beim Thema Apotheke erst recht. Im InspirationLab der Expopharm sprachen Experten bei einer Podiumsdiskussion darüber, welche Chancen sich durch eine KI ergeben können.
Caroline Wendt
28.09.2019  12:44 Uhr

»Meine Generation kennt noch Computer, deren gesamte Festplatte eine Speicherkapazität von 20 MB hatte«, erinnerte sich Professor Alois Knoll vom Institut für Robotik, Künstliche Intelligenz und Echtzeitsysteme in München. Dank des rasante Fortschritt der vergangenen 20 Jahre, seien nun mithilfe der KI bald Dinge wie das autonome Fahren möglich.

Eine KI könnte aber auch dem Apotheker nützlich sein, indem sie ihm Informationen zu dem Kunden liefere, der gerade die Offizin betreten habe. »So würde der Apotheker unterstützt und könnte den Kunden effektiver beraten«, stellte Gereon Hinz, Geschäftsführer von STTech, eine mögliche Zukunft vor. Zudem gebe es zu pharmazeutischen Produkten bereits eine Menge Daten, menschlich erzeugtes Wissen wie die Bestandteile eines Medikaments oder dessen Wirkmechanismus. All diese Informationen könnte eine KI nutzen.

»Der Apotheker ist zunehmend mit Daten und Informationen konfrontiert, die sich zudem immer schneller verändern«, ergänzte Lars Polap, Leiter Produktentwicklung bei der Firma Pharmatechnik. Hier könne die KI helfen, indem sie den Pharmazeuten bei seinen Entscheidungen unterstützt. Ein solches System habe aber auch wirtschaftliche Vorteile. »Wir konnten bereits zeigen, dass sich mithilfe einer KI eine deutlich bessere Sortimentsoptimierung erzielen ließ.« Erhalte ein Kunde das gewünschte Präparat direkt, ohne dass es bestellt werden müsse, steigere dies die Kundenzufriedenheit.

Aber ist eine künstliche Intelligenz in der Apotheke wirklich vorstellbar oder müssen wir Angst vor diesem Szenario haben? Hinz und Knoll sind sich einig: Es wird nur noch eine überschaubare Zeit dauern, bis die KI auch Einzug in die Offizin nimmt. Aber Angst, dass sie unser Leben so beeinflusst, dass wir irgendwann durch sie gesteuert werden, müsse niemand haben. »Im Moment sehen wir etwas, das wir als schmalbandige KI bezeichnen: Diese kann sehr schnell rechnen, planen oder navigeren«, erklärte Knoll genauer. Das seien zwar alles Dinge, die auch Menschen könnten, doch nicht in der gleichen Geschwindigkeit wie die Maschinen. Diese seien hingegen nicht dazu in der Lage, ein Frühstücksei zu öffnen – daher drohten vonseiten einer KI auch keine Gefahren. »Wenn wir die Werkzeuge, die wir haben, auch nutzen, sind wir an der Bugwelle des Fortschritts«, so Knoll.

Auch die Angst, dass durch künstliche Intelligenz Arbeitsplätze in den Apotheken wegfallen, sei unbegründet, ergänzte Polap. »Wir haben eher das Problem, zu wenig Personal zu haben.« Eine KI könne daher dabei helfen, dass die vorhandenen Mitarbeiter sich wieder auf ihre eigentlichen Aufgaben wie die Beratung der Kunden konzentrieren könnten.

In China und den USA wird im Bereich der künstlichen Intelligenz viel Geld investiert. Dennoch sei es nicht zu spät, auch in Deutschland die Dinge in die Hand zu nehmen und dabei die Erfahrungen anderer Länder zu nutzen. Der pharmazeutische Markt sei hierfür gut geeignet, da er hohe regulatorische Hürden habe. Zudem seien hier Präzision und Individualisierung gefragt, da hier der direkte Austausch mit den Kunden gefragt sei. »Das können bisher weder die Chinesen noch die Amerikaner, deshalb liegt hier unsere große Chance«, erklärte Knoll. Doch seien hier noch große Investitionen nötig, viel mehr als bisher in die Entwicklung gesteckt würde. Fast alles werde zukünftig von der Software abhängen: »Die Hardware ist soft und die Software wird zum harten Geschäftsgegenstand«, brachte der Professor es auf den Punkt. Deshalb sei es wichtig, die Spitzenstellung, die wir in vielen Bereichen noch haben, auch zu verteidigen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa