Pharmazeutische Zeitung online
Adhärenz fördern

Unterstützung aus der Offizin

Mangelnde Ad­härenz ist vor allem bei chronischen Krankheiten weit verbreitet. Das Apothekenteam kann hier entscheidend unterstützen. Wertvolle Werkzeuge dabei sind pharmazeutische Dienstleistungen und digitale Angebote.
Christina Brunner
15.07.2025  09:00 Uhr

Studien zufolge nimmt nur etwa jeder zweite chronisch erkrankte Mensch seine Medikamente wie vorgesehen ein. Ein Paradebeispiel für mangelnde Adhärenz bei Chronikern ist die Hypertonie: Der Patient spürt keine Symp­tome; das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Organschäden bleibt abstrakt. Darüber hinaus erfordert die Therapie oft die Einnahme mehrerer Arzneistoffe wie ACE-Hemmer, AT1-Blocker, Calciumantagonisten und Diuretika. Besonders ältere Menschen haben mit einer Polymedikation Schwierig­keiten. Die Autoren der Nationalen Versorgungsleitlinie Hypertonie empfehlen daher schon ab der ersten beziehungsweise zweiten Behandlungs­stufe Zwei- oder Dreifach-Fixkombinationen. Auch psychische Erkrankungen stellen in puncto Adhärenz eine besondere Herausforderung dar, da sie oft direkt das Krankheitsverständnis sowie die Motivation und das Verhalten der Betroffenen beeinflussen.

Praktische Unterstützung bieten Dosierhilfen wie Wochenblister oder -dosetten. Zusätzlich kann die Ad­härenz gesteigert werden, wenn das Apoteam die Einnahmezeitpunkte durch die Angabe von Uhrzeiten konkretisiert. Wenn möglich, sollte der Einnahmezeitpunkt morgens liegen, da die Adhärenz abends grundsätzlich schlechter ist.

Digitale Angebote nutzen

Technikaffinen Patienten können digitale Gesundheitsanwendungen zur Medikationserinnerung empfohlen werden. Apps wie MyTherapy, mediteo, Medisafe oder mySugr –speziell für Diabetiker – erinnern zuverlässig an Einnahmezeiten, dokumentieren Symptome und Messwerte und erstellen übersichtliche Gesundheitsberichte. Über eine Teamfunktion können bei manchen Apps Angehörige die Therapietreue mitverfolgen.

Auch sogenannte smarte Pillen­boxen (etwa Anabox® smart) sind hilfreich. Sie reduzieren das Risiko für Einnahmefehler durch akustische Signale oder eine Ausgabe zu einer festgelegten Zeit. Viele Modelle verfügen über Zusatzfunktionen wie eine App-Steuerung oder benachrichtigen Angehörige.

Weiterführende Informationen für Apotheker und Patienten zum sicheren Umgang mit digitalen Gesundheits­angeboten oder Gesundheits-Apps gibt es zum Beispiel über das Aktionsbündnis Patientensicherheit.

Das A und O aber bleibt das Kundengespräch: Pharmazeutische Dienstleistungen wie die Blutdruckmessung, die Einweisung in Inhalativa, aber vor allem die Medikationsberatung können oft als Einstieg in eine weiterführende Beratung dienen. Häufig ist die Medika­tionsanalyse  für den Patienten das erste intensive Gespräch über die gesamte Therapie. In einem geschützten Raum fällt es vielen Patienten leichter, Angaben über Unsicherheiten, Nebenwirkungen oder Missverständnisse im Umgang mit ihrer Medikation zu machen. Ein Gespräch auf Augenhöhe, ohne zu bewerten, und die Bereitschaft zuzuhören, schafft Vertrauen. Gut durchgeführt, macht es aus passiven Patienten aktive Therapieteilnehmer – und verbessert nachhaltig die Adhärenz.

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