Unterschriften gegen die Apotheken-Reform |
Der Verein »Freie Apothekerschaft« befürchtet das Ende der öffentlichen Apotheken. / Foto: Imago/Rolf Poss
Die Freie Apothekerschaft klagt, dass sich der im Juli vorgelegte vorläufige Kabinettsentwurf nur unwesentlich vom zuvor viel diskutierten Referentenentwurf unterscheide. Das Gesetz würde weiterhin nicht zu einer finanziellen Entlastung der Apotheken führen, die vorgesehenen Honorarumverteilungen seien eine zusätzliche Belastung.
Daniela Hänel, erste Vorsitzende der Freien Apothekerschaft erklärte in einer Pressemitteilung: »Die Anhörung zum Referentenentwurf war allem Anschein nach eine reine Alibi-Veranstaltung des BMG. Die Stellungnahmen, die Ideen und Vorschläge der Apothekerschaft beinhalten und wirklich aufwendig erarbeitet wurden, haben keine Berücksichtigung gefunden und uns nur Geld gekostet. Wir gehen davon aus, dass Herr Lauterbach überhaupt nicht vorhatte, sachliche Argumente für das Gesetz zu verwenden, geschweige denn, sich diese zu eigen zu machen.«
Die Freie Apothekerschaft habe jetzt eine Unterschriftenaktion für die Bürgerinnen und Bürger auf den Weg gebracht sowie eine weitere für die Mitarbeitenden in den Apotheken. Damit wolle man zeigen, dass die Bevölkerung die »andauernde Benachteiligung der Apotheken durch den Bundesgesundheitsminister« ablehne und hinter ihrer Apotheke vor Ort steht.
Hänel betont: »Man muss dieses Gesetz als weiteren Meilenstein zur kompletten Abschaffung der öffentlichen Apotheken sehen. Es ist offensichtlich: Die Apotheken haben den Bundesgesundheitsminister und den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen nicht als kooperativen Partner.«
Die aktuelle Situation ist laut der Freien Apothekerschaft sehr problematisch: »Ein staatlicher Auftrag mit der Pflicht zur Arzneimittelversorgung gepaart mit einer Vielzahl an Gesetzen, an die sich die Apotheken halten müssen, vorgegebene Entscheidungen sowie die weitgehende Wegnahme der selbständigen Geschäftstätigkeit – aber das wirtschaftliche Risiko darf man ganz alleine tragen bei voller privater Haftung«, so Hänel. Man werde daher nichts unversucht lassen und auch rechtliche Möglichkeiten nutzen, um die Abschaffung der Apotheken vor Ort zu verhindern.
Die Vorlagen zur Unterschriftenaktion sind auf der Webseite der Freien Apothekerschaft hinterlegt und können von allen Apotheken genutzt werden.