| Lukas Brockfeld |
| 08.04.2025 09:00 Uhr |
Eine geschlossene Apotheke in Berlin-Kreuzberg. / © IMAGO/Jürgen Held
Im vergangenen Jahr ging die Gesamtzahl der Apotheken in Deutschland um 530 zurück. Damit versorgten zum Jahreswechsel nur noch 17.041 Offizinen die Menschen in der Bundesrepublik – der niedrigste Wert seit 1978. Eine Abfrage der PZ zeigt jetzt, dass sich die Situation im ersten Quartal des Jahres 2025 nicht verbessert hat. Das Apothekensterben setzt sich ungebremst fort.
Zwar konnten nicht alle angefragten Apothekerkammern bis zum Redaktionsschluss Zahlen liefern, doch die verfügbaren Daten zeigen einen anhaltenden Abwärtstrend in fast allen Bundesländern.
Das Apothekensterben ist damit ein anhaltendes Phänomen, das alle Bundesländer in einem ähnlichen Ausmaß betrifft. »Dass immer mehr Apotheken schließen müssen, ist dramatisch und besorgniserregend. Unsere neue Regierung ist daher gefordert und muss schnell reagieren: Apotheken müssen wirtschaftlich stabilisiert und angemessen vergütet werden. Zudem braucht es Maßnahmen, die die Übernahmen von Apotheken oder sogar Neugründungen wieder attraktiver machen«, erklärt Ina Lucas, Präsidentin der Apothekerkammer Berlin und Vizepräsidentin der ABDA.
»Die Patientinnen und Patienten brauchen ihre Apotheke als zentrale, niederschwellige Anlaufstellen für die pharmazeutische Beratung und Betreuung, gute Präventionsarbeit und ganz grundsätzlich für die umfassende Gesundheitsversorgung. Eines muss klar sein: Apotheken sind unverzichtbare, bürgernahe Gesundheitskompetenzzentren, die zum Stadtbild gehören«, stellt Lucas klar.
Die kommende Bundesregierung könnte die wirtschaftliche Situation der Apotheken zumindest etwas verbessern. Die Verhandler der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege haben sich unter anderem auf eine Erhöhung des Fixhonorars auf 9,50 Euro und eine Aufhebung der Skonto-Deckelung geeinigt. Ob es diese Pläne auch in den Koalitionsvertrag schaffen und in der kommenden Legislaturperiode tatsächlich umgesetzt werden, ist aber noch ungewiss.