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AMNOG-Report 2024

Ungebremste Ausgabendynamik bei Arzneimitteln 

Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz war offenbar nicht dazu geeignet, die Ausgaben für patentgeschützte Arzneimittel in Deutschland wirksam zu begrenzen. Laut dem AMNOG-Report 2024 der DAK-Gesundheit wuchsen die Ausgaben seit Einführung des Gesetzes um 37 Prozent. 
Lukas Brockfeld
19.07.2024  15:44 Uhr
Ungebremste Ausgabendynamik bei Arzneimitteln 

2,54 Milliarden Euro – so viel gab die Gesetzliche Krankenversicherung in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 durchschnittlich pro Monat für patentgeschützte Arzneimittel aus. Die Ausgaben in diesem Bereich wachsen seit Jahren. Die Bundesregierung wollte die Kostenexplosion mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) bremsen. Doch das Gesetz hatte offenbar nicht den gewünschten Erfolg. 

Laut dem AMNOG-Report 2024 lagen die Ausgaben für patentgeschützte Arzneimittel im ersten Halbjahr vor dem Inkrafttreten des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes noch bei monatlichen 1,86 Milliarden Euro. Trotz des Gesetzes sind die Ausgaben also um 37 Prozent gestiegen. Deutlich gestiegen sind seitdem auch die Jahrestherapiekosten für neue Arzneimittel. Im Jahr 2023 lagen diese bei fast 400.000 Euro pro Patient. 

Fragwürdiger Mehrwert 

Auch in den Krankenhäusern gab es einen erheblichen Anstieg bei den Kosten für patentgeschützte Arzneimittel. Laut dem AMNOG-Report belaufen sich die Ausgaben für hochpreisige Arzneimittel im Krankenhaus inzwischen auf über 1,2 Milliarden Euro pro Jahr. Das entspricht einer Steigerung um 132 Prozent binnen fünf Jahren. Durch die Einführung teurer neuer Onkologika oder Gentherapien sei hier in Zukunft mit einem weiteren Kostenanstieg zu rechnen. 

Aus dem Report geht hervor, dass der Mehrwert einiger Arzneimittel offenbar fragwürdig ist. Seit dem Inkrafttreten des GKV-FinStG endeten 20 von insgesamt 38 Erstbewertungsverfahren mit einem nicht belegten Zusatznutzen. Nur acht Prozent der Marktneueinführungen wurde ein erheblicher oder beträchtlicher Zusatznutzen bescheinigt. 

Bei vielen der Hochpreisern handelt es sich um sogenannte Orphan Drugs, die zur Behandlung seltener Krankheiten eingesetzt werden. Aufgrund der geringen Patientenzahl fehlen gerade bei diesen Arzneimitteln aussagekräftige wissenschaftliche Studien. »Wir kommen immer häufiger in die Situation, dass wir eine Nutzenbewertung vornehmen müssen, ohne überhaupt in irgendeiner Form belastbare Evidenz zu haben«, klagte Josef Hecken vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) am Freitag bei der Vorstellung des AMNOG-Reports. 

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