Umdenken beim Umgang mit Medikamenten gefordert |
Melanie Höhn |
02.12.2022 11:05 Uhr |
Und auch dem Problem von Antibiotika-Resistenzen sei hiermit noch nicht beigekommen. Der Schaden für Mensch und Umwelt sei zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gänzlich absehbar. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Medikamenten könne nur über ein kollektives Umdenken – inklusive gesetzlicher Regularien für Politik und Wirtschaft – erreicht werden. Dazu gehöre auch ein individueller und gesellschaftlicher Umgang mit Gesundheit, der die Vermeidung von Krankheiten durch Prävention ausdrücklich befürworte und fördere – mit dem Ziel, dass weniger Bedarf nach Arzneimitteln bestehe.
Die Integrative Medizin könne hier eine weitere wichtige Stellschraube sein, meinte Martin Schnelle, Leiter des Bereichs Medizin bei Weleda. Ihr Fokus liege neben der Prävention vor allem auf einer ganzheitlichen Stärkung der Selbstheilungskräfte im Rahmen der Behandlung. Auch so erhofft man sich, beispielsweise Antibiotika einzusparen.
Das Fazit der Veranstaltung: Nachhaltigkeit in der Pharmabranche hat noch nicht den Stellenwert, den sie haben sollte – dies werde unter anderem in der Apotheke deutlich. Zudem müsse klar sein, dass Nachhaltigkeit nur ganzheitlich funktionieren könne. Mehr Aufklärung wie etwa zur richtigen Entsorgung von Arzneistoffen oder zu nachhaltigen Herstellern müsse oberste Priorität haben.