Ultraschall statt Röntgen bei gebrochenem Unterarm |
Daniela Hüttemann |
05.01.2024 13:00 Uhr |
Etwa jedes zweite Kind bricht sich während der Wachstumsphase mal einen oder mehrere Knochen. Am häufigsten ist die Unterarmfraktur. / Foto: Getty Images/Rebecca Nelson
»Aussagekräftige Daten aus einer aktuellen randomisierten, kontrollierten Studie bestätigen die Vorteile der Ultraschalldiagnostik (Fraktursonografie) bei Verdacht auf Brüche an den langen Armknochen bei Kindern«, meldet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Die Ultraschall-Untersuchung sei verlässlich und ohne funktionelle Nachteile gegenüber der herkömmlichen Röntgen-Diagnose, aber mit dem Vorteil, keine Strahlenbelastung zu haben. Zudem sei die Untersuchung einfacher und in schmerzarmer Armhaltung durchführbar. Die Eltern können bei den Kindern bleiben im Gegensatz zum Röntgen – ein wichtiger Punkt für die Betroffenen.
Das IQWiG sieht in seiner aktuellen Bewertung sogar einen Beleg für einen höheren Nutzen, wenn es um distale Brüche am Unterarm bei Kindern geht. Gemeint sind damit Brüche der Elle und/oder Speiche, also der Unterarmknochen. Das ist übrigens die häufigste Fraktur beim Menschen. Für Brüche am Ellenbogen bleibt es bei einer Evidenzkategorie niedriger, im IQWiG-Jargon einem »Hinweis« (nicht »Beleg«) auf einen höheren Nutzen. Bei Verdacht auf einen Bruch am Oberarmknochen fehle es noch an belastbaren Daten zur Ultraschall-Diagnose. Eine entsprechende Studie soll aber noch folgen.