Ulrich-Schwabe-Medienpreis verliehen |
Brigitte M. Gensthaler |
28.10.2024 13:00 Uhr |
Dr. Till Rüger vom Bayerischen Rundfunk moderierte die Preisverleihung. In der Kategorie Print/Online ging die Auszeichnung an die indische Journalistin Roli Srivastava für ihren Artikel »Kontrolle ist besser«, der übersetzt von Holger Fröhlich im Wirtschaftsmagazin »brand eins« abgedruckt wurde. Der Artikel ist Teil einer Serie über die großen Umbrüche, die Indien durchlebt. Die Journalistin erkundete die Schattenseiten des Pharma-Booms und recherchierte im Bundesstaat Tamil Nadu, wie eine gute Qualitätskontrolle und Arzneimittelsicherheit funktionieren kann. Brand-eins-Redakteurin Sophie Burfeind nahm den Preis stellvertretend entgegen.
Eine lobende Erwähnung mit Urkunde vergab die Jury an Nicole Wernik für ihren online-Artikel zu den Risiken von Ozempic®.
Der Preis in der Kategorie Audio/Video wurde hälftig geteilt. Anna Schubert, seit 1998 Autorin beim NDR-Fernsehen und seit 2005 Mitautorin bei »Visite«, wurde für ihren Beitrag über Schmerz und Schmerzmittel ausgezeichnet. »Gerade weil Analgetika jeden Tag genutzt werden, teils auch wahllos und in Überdosierung, hat Visite das Thema aufgegriffen«, erklärte Schubert. Sie thematisierte Risiken und Nebenwirkungen des Dauergebrauchs sowie Leberschäden unter Metamizol.
Der zweite TV-Preis ging an das Autorenteam Nadia Kailouli, Markus Grill, Paul Schwenn und Lorenz Jeric für den Beitrag »Die Abnehmspritze: So gefährlich ist der Hype um Ozempic«. Bei der intensiven Recherche habe das Reporterteam auch Menschen getroffen, die schwere Nebenwirkungen durch gefälschte Produkte erlitten haben, sagte Jeric bei der Auszeichnung. Andere hätten auf das Abnehmmittel verzichtet, weil sie sich Sorgen machten, dass es zu leichtfertig eingesetzt werde.
Stiftungsgründer Dr. Franz Stadler gratulierte abschließend allen Preisträgern und kündigte an, dass Holzgrabe künftig die Stiftung leiten und damit deren Fortbestand sichern wird. Der Beirat werde erweitert um Rüger und Dr. Thomas Wellenhofer.