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Jo-Jo-Effekt

Übergewicht programmiert Fettzellen um

Für übergewichtige Menschen ist es nach einer erfolgreichen Diät bekanntlich mindestens genauso schwierig, dauerhaft schlank zu bleiben, wie ursprünglich abzunehmen. Forschende haben nun herausgefunden, woran das liegt.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 20.11.2024  18:10 Uhr

Der Körper habe offenbar ein »adipogenes Gedächtnis«, konstatiert eine Gruppe um Laura Hinte von der ETH Zürich aktuell im Fachjournal »Nature«. Ein passender Begriff für ein Phänomen, das für sehr viele Menschen in Wohlstandsgesellschaften ein massives Problem darstellt: Ist man einmal übergewichtig oder gar adipös, ist ein dauerhafter Gewichtsverlust oft kaum noch möglich. Mit großen Anstrengungen erzielte Diäterfolge halten meist nur vorübergehend an – bis der Jo-Jo-Effekt zuschlägt und der Zeiger auf der Waage wieder steigt.

Um herauszufinden, warum das so ist, untersuchten die Forschenden Fettzellen (Adipozyten) von Mäusen und Menschen mittels Einzelkern-RNA-Sequenzierung. Mit dieser Methode lässt sich feststellen, welche Gene in einer Zelle tatsächlich aktiv sind und welche nicht. Denn prinzipiell vorhandene Gene können mittels DNA-Methylierung oder anderen epigenetischen Mechanismen stummgeschaltet werden.

Die Forschenden stellten fest, dass Fettleibigkeit zu charakteristischen epigenetischen Veränderungen der Fettzellen führt, die die normale Funktion der Zellen stören. Diese Veränderungen waren in Adipozyten von ehemals übergewichtigen Mäusen, die nach einer Diät normalgewichtig waren, immer noch vorhanden. Wenn Mäuse mit dieser epigenetischen Markierung wieder Zugang zu fettreicher Nahrung hatten, nahmen sie schneller wieder zu als Mäuse ohne diese.

»Die Fettzellen erinnern sich an den übergewichtigen Zustand und können leichter in diesen zurückversetzt werden«, verdeutlicht Seniorautor Professor Dr. Ferdinand von Meyenn in einer Mitteilung der ETH. Auch in Fettgewebe-Biopsien von ehemals übergewichtigen Personen, die nach einem Adipositas-chirurgischen Eingriff abgenommen hatten, konnten die Forschenden die entsprechenden epigenetischen Veränderungen finden. Sie gehen daher davon aus, die molekulare Grundlage des Jo-Jo-Effekts entdeckt zu haben.

Obwohl die Epigenetik keinen Eingriff an der »Hardware« der genetischen Information darstellt, sind epigenetische Veränderungen sehr stabil und können mit Medikamenten nicht gelöscht werden. Es ist daher wahrscheinlich, dass die in den Adipozyten verankerte erhöhte Bereitschaft zur erneuten Gewichtszunahme so lange bestehen bleibt, wie die Fettzellen leben. »Fettzellen sind langlebige Zellen. Sie werden im Schnitt zehn Jahre alt, bevor unser Körper sie durch neue Zellen ersetzt«, sagt Hinte hierzu. Es sei daher sehr wichtig, Übergewicht und Adipositas von vorneherein zu vermeiden.

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