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Von Chemo bis zielgerichtet

Tumortherapie im Wandel

Die Tumortherapie hat sich über die Jahrzehnte weiterentwickelt – von der klassischen Chemotherapie hin zu zielgerichteten Therapieansätzen. Was das bedeutet, erklärte Professor Dr. Yon-Dschun Ko, Leiter des Onkologischen Zentrums Bonn/Rhein-Sieg, beim Fortbildungskongress Pharmacon in Schladming.
AutorKontaktJuliane Brüggen
Datum 21.01.2025  08:00 Uhr

Krebserkrankungen zählen in Ländern mit hohem Einkommen wie Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. »Wir haben eine riesige Aufgabe«, sagte Ko. Das gelte insbesondere mit Blick auf die alternde Gesellschaft. Die Krebstherapie habe im Laufe der Zeit deutliche, gar »revolutionäre« Fortschritte gemacht. Der Trend gehe hin zu einer individualisierten Therapie und komplexeren Technologie. Ohne wichtige Meilensteine der Forschung wie etwa die Entschlüsselung des menschlichen Genoms im Jahr 2003 und die genetische Klassifikation von Tumoren im Jahr 2013 sei diese Entwicklung nicht möglich gewesen.

Die alten Konzepte haben ihre Relevanz nicht verloren, wie Ko erläuterte. So sei die klassische Chemotherapie, die bis zur Jahrtausendwende die hauptsächliche Behandlungsoption war, weiterhin für die Heilung verschiedener Tumoren erforderlich. Hinzu kommen nun Target-spezifische Therapieansätze, die »nichts mehr mit der Chemotherapie zu tun haben« und gezielt Vorgänge oder Strukturen in den Tumorzellen beeinflussen, etwa den Zellzyklus, die DNA-Reparatur oder Hormonrezeptoren. Beispiele sind monoklonale Antikörper wie Trastuzumab oder Tyrosinkinase-Inhibitoren wie Imatinib.

Verschiedene Wege, um das Immunsystem zu aktivieren

Die zielgerichteten Therapien mit Targets in der Tumorzelle würden durch therapeutische Ansätze ergänzt, die »von außen« zur Tumorkontrolle beitragen, berichtete Ko. Immuncheckpoint-Inhibitoren lösen beispielsweise eine »Bremse« im Immunsystem, die T-Zellen von der Ausschaltung der Tumorzellen abhält. Antikörper-Wirkstoff-Konjugate bringen das Chemotherapeutikum gezielt in die Tumorzelle und bispezifische Antikörper verbinden die Tumorzelle mit einer Immunzelle. Auch CAR-T-Zellen und auf Neoantigene ausgerichtete Immuntherapien, wie die derzeit intensiv beforschten Impfstoffe, zielen auf die Aktivierung des Immunsystems gegen die Krebszellen ab.

Diese neuen Therapieoptionen, die oft in Kombination verwendet werden, schlagen sich in höheren Heilungsraten und Lebenszeitverlängerung wieder – auch bei Tumoren, die früher nur begrenzt behandelbar waren, wie das Nierenzellkarzinom oder das maligne Melanom. Letzteres spreche auf Chemotherapie, Bestrahlung und Operation nur schlecht an, erläuterte Ko. Heute könne es aber mit einer dualen Immuntherapie (Nivolumab/Ipilimumab) – und deutlich besserer Prognose – behandelt werden.

»Die überwiegende Anzahl der neuen Therapien ermöglichen keine Heilung«, schränkte Ko jedoch ein. Die Herausforderung bestehe weiterhin darin, dass der Tumor »kein homogener Backstein« ist, sondern an verschiedenen Stellen unterschiedliche Mutationen hat. Mit den neuen Therapien könne aber eine deutliche Verlängerung der Lebenszeit erreicht werden. Als Beispiel nannte der Referent Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium: Lag die durchschnittliche Überlebenszeit früher bei lediglich sechs bis acht Monaten, beträgt sie heute in vielen Fällen drei bis fünf Jahre und länger.

Die Entwicklung neuer Therapieoptionen sei noch lange nicht abgeschlossen, so Ko. Als vielversprechend bezeichnete er hyperselektive Medikamente und Impftherapien. Sowohl bei der Entwicklung als auch in der Therapie werde künstliche Intelligenz (KI) eine immer größere Rolle spielen.

Eine zentrale Herausforderung für die Zukunft liege auch darin, die Therapien für alle Betroffenen zugänglich zu machen. Aufgrund der Vielfalt an therapeutischen Möglichkeiten sei eine umfassende Behandlung außerhalb spezialisierter Zentren kaum möglich.

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