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RKI-Bericht

Tuberkulose kaum rückläufig in Deutschland

2024 verzeichnete man in Deutschland 4391 Tuberkulose-Fälle – ein ganz leichter Rückgang zum Vorjahr, nachdem es in den Vorjahren einen Anstieg gegeben hatte. Laut Robert-Koch-Institut hat die Erkrankung trotz niedriger Inzidenz eine hohe Relevanz für die öffentlichen Gesundheit.
Daniela Hüttemann
24.03.2025  09:00 Uhr

»Deutschland zählt mit einer Tuberkulose-Inzidenz von unter 10 pro 100.000 Einwohner zu den Niedrig-Inzidenzländern«. heißt es im aktuellen Tb-Bericht im aktuellen »Epidemiologischen Bulletin«. Anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tags am 24. März hat das Robert-Koch-Institut (RKI) seinen Jahresbericht zur Tuberkulose in Deutschland veröffentlicht. »Der nach dem Peak in den Jahren 2015 und 2016 beobachtete Rückgang der Fallzahlen hatte sich bereits 2021 verlangsamt. Ähnlich wie 2022 war auch für das Berichtsjahr 2023 erneut ein Anstieg zu beobachten, auch im Kindesalter.«

2023 wurden demnach 4481 Fälle gemeldet und nach vorläufigen Daten 4391 Fälle im Jahr 2024. »Allerdings wäre ein jährlicher Rückgang von deutlich über 10 Prozent erforderlich, um das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu erreichen, Tuberkulose bis 2050 zu eliminieren«, mahnt das RKI in einer begleitenden Pressemitteilung an. 

Wieder häufigste infektionsbedingte Todesursache weltweit

Weltweit ist die Tuberkulose, ausgelöst durch das Stäbchenbakterium Mycobacterium tuberculosis, ein Riesenproblem. Eigentlich ist die Krankheit vermeidbar und in der Regel heilbar, doch sterben immer noch jährlich mehr als 1,2 Millionen Menschen daran. Nach den Corona-Jahren war die Erkrankung 2023 wieder die weltweit häufigste Todesursache durch einen einzelnen Infektionserreger. Die gute Nachricht: 79 Millionen Menschenleben wurden durch frühe Diagnose und Behandlung seit dem Jahr 2000 gerettet. Doch in 27 Ländern drohe ein Zusammenbruch der Tb-Programme, berichtet die WHO zum Welt-Tuberkulose-Tag.

Seit 2022 empfiehlt die WHO bei Rifampicin-resistenter oder multiresistenter TB (RR/MDR-TB) das sogenannte BPaLM-Regime aus Bedaquilin, Pretomanid, Linezolid, und Moxifloxacin mit einer verkürzten sechsmonatigen Therapie. Das habe die Behandlung revolutioniert. In diesem Jahr werden noch einmal neue Empfehlungen für alternative verkürzte, rein orale Therapien erwartet. In Deutschland betraf eine RR/MDR-TB zuletzt 157 Menschen.

Auch in Deutschland sei Tuberkulose eine Krankheit von großer Relevanz für die öffentliche Gesundheit, heißt es vom RKI. Die Infektion wird begünstigt durch beengte Wohnverhältnisse, schlechte Raumlüftung und späte Diagnose. In Deutschland seien sozioökonomisch benachteiligte und marginalisierte Bevölkerungsgruppen wie Obdachlose häufiger von Tuberkulose betroffen. Migration und Mobilität aus Krisengebieten würde die Epidemiologie mitbestimmen. »Daher ist es wichtig, neben den medizinischen auch psychosoziale und andere Versorgungsaspekte zu berücksichtigen«, schreibt das RKI. Das erfordere eine multidisziplinäre Zusammenarbeit.

Zu bedenken ist dabei auch, dass ungefähr ein Viertel der Tb-Fälle in Deutschland eine extrapulmonale

Form (EPTB) aufweisen, bei der andere Organe als die Lunge von den Bakterien befallen sind. Hier ist die Diagnose unwahrscheinlicher, da diese Form der Erkrankung häufig nicht in Betracht gezogen werde. Die Symptome hängen davon ab, welche Organe betroffen sind. Sind beispielsweise Knochen und Gelenke befallen, kann es zu extremen, persistierenden lokalen Schmerzen und Schwellungen kommen. Aber auch die Haut, das Rückenmark und das Gehirn können befallen sein. 

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