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Erster Deal mit Pfizer

»TrumpRX« erzwingt billigere Medikamentenpreise

Nach dem Scheitern des Übergangshaushalts im US-Senat stehen Teile der Regierung still. Zugleich verschärft US-Präsident Donald Trump seine Gesundheitspolitik: Mit einem Deal mit Pfizer und der geplanten Plattform „TrumpRx.gov“ will er Medikamente günstiger machen.
AutorKontaktMelanie Höhn
Datum 01.10.2025  17:00 Uhr

Gestern scheiterte der Entwurf der Republikaner für einen Übergangshaushalt im US-Senat. Nun stehen in den Vereinigten Staaten die Regierungsgeschäfte teilweise still, wie mehrere Medien, darunter »ZDF heute«, berichten. Hunderttausende Menschen werden zwangsbeurlaubt. In den USA ist die Verabschiedung des Haushalts regelmäßig Anlass für heftige politische Auseinandersetzungen, bei denen unterschiedlichste Themen verhandelt werden. Aktuell steht besonders die Gesundheitspolitik im Fokus, berichtet die »Tagessschau«: Die Demokraten fordern unter anderem, geplante Kürzungen beim staatlichen Gesundheitsprogramm »Medicaid« für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen rückgängig zu machen.

Zölle sind weiteres Thema, mit dem US-Präsident Donald Trump für Unruhe sorgt. Gestern wurde bekannt, dass aus der EU eingeführte Arzneimittel in die Vereinigten Staaten von den neuen US-Zöllen in Höhe von 100 Prozent ab 1. Oktober verschont bleiben. Das Weiße Haus stehe zu der vereinbarten Zollobergrenze von 15 Prozent auf EU-Importe – das gelte auch für Pharmaprodukte, bestätigte ein hochrangiger Regierungsbeamter. 

Trump fordert günstigere Medikamentenpreise

US-Präsident Trump fordert seit längerem günstigere Medikamentenpreise in seinem Land. Im Mai unterzeichnete er ein entsprechendes Dekret und machte Druck auf Pharmakonzerne. Er fordert, dass Geringverdiener stärker von einer »Bestpreisgarantie« für Medikamente profitieren. Trump hatte sich in Briefen an 17 große Pharmakonzerne, darunter Boehringer Ingelheim, Pfizer, Novartis und Eli Lilly, gewandt und gefordert, dass neue Arzneien automatisch zum niedrigsten Preis angeboten werden. 

Wie die »NZZ« aktuell berichtet, hat Trump nun sein erstes Preisabkommen mit dem Pharmaunternehmen Pfizer abgeschlossen. Laut Trump sollen Vereinbarungen mit anderen Unternehmen folgen. »Wir werden Deals mit allen machen – sie stehen an bei uns«, sagte Trump. Und wenn keine Vereinbarung zustande komme, »dann gibt es Zölle«.

Als Reaktion auf den Brief des Präsidenten vom 31. Juli hat sich Pfizer nun freiwillig bereit erklärt, Maßnahmen zu ergreifen, die »sicherstellen sollen, dass Amerikaner vergleichbare Arzneimittelpreise wie in anderen Industrieländern erhalten und die Preise für neu eingeführte Medikamente denen anderer wichtiger Industrieländer entsprechen«, erklärte der Konzern in einer Pressemeldung. »Die Vereinbarung bietet Sicherheit in Bezug auf Zölle und Klarheit im Preisrahmen. Dies ermöglicht Pfizer, seine Investitionen in US-Innovationen auszuweiten und die Produktion in die USA zurückzuholen«, hieß es weiter. Pfizer wolle sich »voll und ganz auf die Entwicklung der nächsten Generation von Heilmitteln, insbesondere in den Bereichen Krebs, Fettleibigkeit, Impfstoffe sowie Entzündungs- und Immunologie« konzentrieren. 

Albert Bourla, Vorstandsvorsitzender und CEO von Pfizer, erklärte: »Wir haben einer dreijährigen Übergangsfrist zugestimmt, in der Pfizer-Produkte, die Gegenstand einer Untersuchung nach Abschnitt 232 sind, nicht mit Zöllen belegt werden, sofern wir weiterhin in die Produktion in den USA investieren. Darüber hinaus haben wir einen ausgewogenen globalen Preisansatz etabliert, der den Wert von Innovationen weiterhin anerkennt und gleichzeitig angemessene und nachhaltige Preise in den USA und anderen Industrieländern sicherstellt. So bleibt die Stärke des US-Marktes neben anderen Industrienationen erhalten.«

Medikamente auf »TrumpRx.gov« 

In dieser Gemengelage wurde zudem bekannt, dass die US-Regierung mit »TrumpRx.gov« eine Webseite für verschreibungspflichtige Medikamente starten will, auf der US-Bürger Arzneimittel direkt vom Hersteller kaufen können, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Trump-Regierung hoffe, dass »TrumpRx.gov« Anfang 2026 online gehen werde, sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter am Dienstag. 

Pfizer erklärte im Zuge der Verhandlungen mit Donald Trump, sich an der Direktbeschaffungsplattform »TrumpRx.gov« zu beteiligen, »die es amerikanischen Patienten ermöglicht, Medikamente von Pfizer mit deutlichen Rabatten zu erwerben«, hieß es seitens des Konzerns in der Pressemitteilung. »Die große Mehrheit der Primärversorgungsmedikamente des Unternehmens sowie einige ausgewählte Spezialmarken werden mit Ersparnissen von bis zu 85 Prozent und durchschnittlich 50 Prozent angeboten«. 

Der Pharmakonzern Novartis gab am Montag in einer Pressemeldung die Einführung einer »Direct-to-Patient-Plattform« (DTP) in den USA bekannt. Diese Plattform soll am 1. November 2025 in Kraft treten und Selbstzahlern, denen Cosentyx® (Secukinumab) verschrieben wurde, die Möglichkeit bieten, das Medikament mit 55 Prozent Rabatt auf den Listenpreis zu erwerben. »In den USA haben wir schon lange erkannt, dass wir neue Wege brauchen, um Patienten direkter zu erreichen, indem wir Barrieren im System beseitigen«, sagte Victor Bultó, Präsident von Novartis USA. »Die Einführung dieser neuen Plattform ist ein erster Schritt, während wir weiter an Lösungen arbeiten, um unsere Nettopreise direkter an Patienten weiterzugeben und das Gesundheitssystem für die Amerikaner zu verbessern.«

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