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Ältere Patienten

Tropfen sind tricky

Über die Hälfte der älteren Patienten, die ihre Medikamente selbst managen, nehmen sie nicht verschreibungsgemäß ein. Handhabungsprobleme bereiten ihnen vor allem Tropfpräparate und die Verpackung. Das ergab eine Untersuchung an der Universitätsklinik Düsseldorf.
AutorKontaktWiebke Gaaz
Datum 25.10.2023  10:30 Uhr

Dr. Janine Gronewold, Wissenschaftlerin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und ihr Team werteten Daten der ABLYMED-Studie erneut aus, um Probleme bei der Anwendung von Medikamenten zu identifizieren und ihre Häufigkeit zu ermitteln. ABLYMED steht für »Ability to Self-Administer Medication in Non-Demented In-Hospital Patients«.

Das Ziel dieser Studie war, ein Instrument zu entwickeln, um die Fähigkeiten im selbstständigen Umgang mit Medikamenten (Medication Management Abilities, MMA) umfassend und objektiv zu bewerten. In die Auswertung wurden 100 Patienten am Universitätsklinikum Düsseldorf von durchschnittlich 79 Jahren eingeschlossen, die sechs bis zwölf verschiedene Medikamente einnahmen.

Mehr als die Hälfte der Befragten berichtete über verschiedene Probleme bei der Adhärenz. Demnach hatten 43 Prozent der befragten Patienten Schwierigkeiten bei der Handhabung von Tropfen zum Einnehmen, 33 Prozent gaben Probleme bei der Anwendung von Augentropfen an, und 37 Prozent hatten Probleme mit dem Herausdrücken von Tabletten aus der Verpackung. Jeder Dritte gab zudem an, ungeeignete Hilfsmittel für die Anwendung ihrer Medikamente zu benutzen.

Und es gab weitere Probleme: Unter anderem gingen bei 11 Prozent der älteren Patienten die Medikamente aus, bevor diese ein neues Rezept besorgen konnten, 37 Prozent vergaßen die Einnahme, und 2 Prozent verwechselten ihre Medikamente. Die Forschenden, die ihre Ergebnisse kürzlich im »Deutschen Ärzteblatt International« veröffentlicht haben, führen dies auf die Vielzahl der verordneten Medikamente und auf eine eingeschränkte Sicht und Feinmotorik zurück.

Anneke Lügering, Doktorandin am Institut für Allgemeinmedizin an der Heinrich-Heine-Universität, benennt als wichtigstes Ergebnis die kritische Relevanz der Befunde für die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS). Die gute Nachricht sei aber, »dass diesen Schwierigkeiten durch einen angepassten Medikationsplan und eine entsprechende Schulung und Beratung entgegengewirkt werden kann.« Die Studienautorinnen empfehlen den Senioren, ihre behandelnden Ärzte und Ärztinnen darauf anzusprechen. Oft ließen sich unkomplizierte Lösungen finden, indem beispielsweise Tabletten anstatt der schwierig zu dosierenden Tropfen verordnet werden könnten. Eine im Voraus befüllte Medikamenten-Dosette beuge Verwechselungen vor und gebe einen besseren Überblick, um rechtzeitig ein neues Rezept ausstellen zu lassen.

In künftigen Studien sollen die Beziehungen zwischen subjektiven und objektiven MMA analysiert und die daraus entwickelten Maßnahmen durch eine telefonische Nachuntersuchung validiert werden, bevor sie in größeren, unabhängigen Kohorten angewendet werden.

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