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Volanesorsen

Triglyzeridsenker der anderen Art

Der Wirkstoff Volanesorsen (Waylivra®) hat von der Europäischen Kommission eine bedingte Zulassung erhalten. Wie Akcea Therapeutics meldet, soll das Antisense-Oligonukleotid noch in diesem Jahr in Deutschland auf den Markt kommen. Infrage kommt es nicht bei allen Patienten mit erhöhten Triglyzerid-Werten, sondern bei einer seltenen Erkrankung, die mit immens hohen Blutwerten einhergeht.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 24.05.2019  17:00 Uhr

Volanesorsen ist als unterstützende Behandlung neben einer Diät bei erwachsenen Patienten mit genetisch bestätigtem familiärem Chylomikronämie-Syndrom (FCS) und einem hohen Risiko für Pankreatitis angezeigt, bei denen das Ansprechen auf eine Diät und eine triglyzeridsenkende Therapie unzureichend waren.

FCS ist eine sehr seltene, autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung. Mutationen betreffen dabei Gene, die für Proteine, die in die Lipolyse involviert sind, kodieren und deren Defekt weitreichende Folgen hat. Durch eine Funktionsstörung des Enzyms Lipoproteinlipase (LPL) kommt es zur Hypertriglyzeridämie mit sehr hohen Werten von > 10 mmol/l (880 mg/dl). Aufgrund der eingeschränkten LPL-Funktion können Patienten mit FCS keine Chylomikronen abbauen, die sich somit im Blutplasma anreichern. Chylomikronen sind Lipoproteine, die zu 90 Prozent aus Triglyzeriden bestehen. Das FCS ist mit einem Risiko für eine akute und potenziell tödlich verlaufende Pankreatitis assoziiert. Eine weitere Folge der Erkrankung können unter anderem dauerhafte Organschädigungen sein.

Bahn frei für alternativen Abbauweg

Waylivra ist ein Antisense-Oligonukleotid. Die selektive Bindung von Volanesorsen an die mRNA von Apolipoprotein C-III (APOC-III) führt zum Abbau der mRNA, sodass die Translation des Proteins und damit dessen Produktion verhindert werden. APOC-III ist ein überwiegend in der Leber gebildetes Protein, welches im Triglyzeridstoffwechsel eine Schlüsselrolle einnimmt. Wird es nicht mehr produziert, ist ein Inhibitor der Triglyzerid-Clearance schachmatt gesetzt und der Chylomikronen-Abbau über einen LPL-unabhängigen Reaktionsweg wird möglich.

Patienten können Waylivra selbst applizieren: Die 285 mg Lösung zur subkutanen Selbstinjektion steht als Fertigspritze zur Verfügung. Zu Beginn der Behandlung wird das Mittel einmal wöchentlich angewendet. Nach drei Monaten können Patienten, bei denen der Triglyzerid-Spiegel ausreichend vermindert wurde, das Arzneimittel weiterhin alle zwei Wochen anwenden. Je nachdem, wie gut das Arzneimittel wirkt, wird die Häufigkeit der Injektionen nach sechs und neun Monaten erneut angepasst.

Thrombozyten im Blick behalten

Die Zulassung basiert unter anderem auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie APPROACH, in der man die mittlere prozentuale Änderung des Nüchterntriglyzerid-Werts nach drei Monaten ausgewertet hat. Das Ergebnis: Während es unter Placebo zu einem durchschnittlichen Anstieg von 18 Prozent kam, wurde unter Verum eine Verminderung um 77 Prozent gegenüber dem Ausgangswert festgestellt – ein statistisch und klinisch signifikanter Unterschied. Zudem kam es unter Volanesorsen über 52 Wochen betrachtet seltener zu Pankreatitis. Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen in der Studie waren lokale Reaktionen an der Einstichstelle und ein Abfall der Thrombozyten. Um eine Thrombozytopenie früh zu erkennen oder zu verhindern, ist ein regelmäßiges Monitoring vonnöten.

Das Antisense-Oligonukleotid wird derzeit auch in einer Phase-III-Studie bei Patienten mit familiär partieller Lipodystrophie (FPL) untersucht. Erste Daten dieser Studie werden in Kürze erwartet.

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