TrainingWeekend »Female Leadership« geht in die zweite Runde |
Frauen sind in Führungspositionen immer noch in der Minderzahl. Ein Trainings-Wochenende vermittelte Pharmaziestudentinnen Fähigkeiten, die für eine gute Führung hilfreich sind. / © privat
Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr in Jena setzten die Organisatorinnen Miriam Sprafke, Rebekka Roos und Carolin Baur das Projekt fort – und konnten erneut 13 Pharmaziestudentinnen die Teilnahme ermöglichen. Mit dabei war außerdem Clara Meiners als Junior-Trainerin. Alle vier sind ehemalige Mitglieder des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) und ausgebildete Soft-Skills-Trainerinnen, die das Projekt ehrenamtlich und unabhängig vom Verband realisieren.
Führung ist kein Talent, das man einfach so mitbringt. Zwar werden Apothekerinnen und Apotheker im Studium auf die fachlichen Aspekte des Berufs vorbereitet, doch Themen wie Teamführung, Veränderungsmanagement oder Führung mit Vision spielen dort bisher kaum eine Rolle. Diese Lücke will das TrainingWeekend schließen. »Für uns ist klar: Führung ist ein Skill, den man genauso erlernen kann wie Fachwissen – und wir wollen das Pharmaziestudentinnen möglich machen«, erklärt Baur.
Obwohl die Pharmazie ein stark weiblich geprägter Beruf ist, zeigt ein Blick in die Führungsebenen ein anderes Bild: Apothekeninhaberinnen, Kammerpräsidentinnen oder Universitätsprofessorinnen sind nicht in der Überzahl. »Wir sehen hier kein individuelles Problem, sondern ein strukturelles«, erklärt Roos. »Viele Frauen müssen ermutigt werden, Führungsrollen anzunehmen – während Männer oft schneller selbstverständlich zugreifen.« Das TrainingWeekend versteht sich daher als niedrigschwelliger Beitrag zur Förderung von Frauen, ganz im Sinne des BPhD-Positionspapiers zu »Geschlechtergerechtigkeit in der Pharmazie«.
Während des Wochenendes fanden insgesamt elf Trainingsseassions statt, die sich als interaktive und praxisnahe Bildungsseminare gestalteten. Der Aufbau folgte dem Prinzip des erfahrungsbasierten Lernens: Reflexion, Theorie und praktische Anwendung wechselten sich ab. Die Themen reichten von dem Kreieren einer Vision mit Simon Sineks »Start with Why« über Marshall Rosenbergs »Gewaltfreie Kommunikation« und dem Konzept von Self Leadership bis hin zur Relevanz von Netzwerken und praktischen Tipps, um diese auszubauen.
Immer wieder ging es darum, nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern konkrete Werkzeuge an die Hand zu geben, die die Teilnehmerinnen aktuell und in ihrem späteren Berufsalltag nutzen können. Um das Gelernte in den Alltag zu tragen, wurde erneut ein Mentoring-Programm organisiert. 13 erfahrene Apothekerinnen aus allen Bereichen der Pharmazie erklärten sich bereit, den jungen Frauen im Anschluss an das Event in den nächsten Monaten als Ansprechpersonen zur Seite zu stehen.
Das Leitmotiv rund um Pippi Langstrumpf, die als das stärkste Mädchen der Welt bekannt ist, zog sich durch Raumgestaltung, Methoden und Metaphern. Spielerisch und farbenfroh, aber immer mit ernsthaftem Kern, war das TrainingWeekend ein Ort, an dem 13 junge Frauen die Möglichkeit hatten, sich über Leadership Gedanken zu machen.