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Vor 200 Jahren entdeckt: DieElemente Chrom und Beryllium

Datum 16.11.1998  00:00 Uhr

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Govi-Verlag

Vor 200 Jahren entdeckt: Die Elemente Chrom und Beryllium

Der Elementbegriff wurde zwar bereits in der Antike geprägt, bezeichnete zunächst aber im eher naturphilosophischen Sinne die Grundkomponenten von Feuer, Wasser, Erde und Luft. Die moderne Elementenlehre bildete sich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts aus. Im Laufe eines Jahrhunderts danach wurden zahlreiche Elemente neu entdeckt, die sich 1869 zu einem "Periodensystem der chemischen Elemente" gruppieren ließen.

An der Entdeckung neuer chemischer Elemente in den Jahren 1770 bis 1870 hatten nicht nur Chemiker, sondern auch Apotheker – von denen einige später zu Chemikern wurden – bedeutenden Anteil. So war der Apotheker Carl Wilhelm Scheele (1742-1786) nicht nur Mitentdecker des Sauerstoffs, er entdeckte auch Chlor, Mangan und Barium. Auf ebenfalls mehrere Elemententdeckungen konnten Martin Heinrich Klaproth (1743-1817) und Humphrey Davy (1778-1829) zurückblicken. Beide hatten ihren wissenschaftlichen Werdegang als Apotheker begonnen, ehe sie zu Chemikern wurden.

Die Entdeckung der Elemente Chrom und Beryllium ist den zeitlich etwa parallelen Bemühungen der Apotheker Vauquelin und Klaproth zu verdanken. Louis Nicolas Vauquelin (1763-1829) entstammte einfachen Verhältnissen, erfuhr eine wesentliche Förderung durch A.F. de Foucroy (1755-1809) und erreichte den Zenit seiner Wirksamkeit in Paris. Hier entwickelte er eine reiche Lehrtätigkeit auf mineralogischem, chemischem, pharmazeutischem und medizinischem Gebiet. Ähnlich Klaproth: Auch er war zunächst Apothekerlehrling und dann Apotheker in Berlin, ehe er ab 1787 seine Tätigkeit mehr und mehr auf die Mineralchemie und die chemischen Wissenschaften überhaupt verlegte und ein Laboratorium und schließlich (1809) einen Lehrstuhl an der Universität Berlin erhielt.

Die Voraussetzungen der Entdeckung von Chrom und Beryllium reichen weit zurück: Bereits infolge der Metallurgie und des frühen Hüttenwesens der frühen Neuzeit wuchs das metallurgisch-chemische Wissen langsam an. Nach der Aufstellung der Phlogistontheorie (Stahl 1697) rückte auch das Interesse für die Verbindungsgesetze der Stoffe mehr in den Vordergrund und trug zur raschen Entwicklung der Gaschemie ab etwa 1760 wesentlich bei. Beide hier besonders interessierenden Forscher, Vauquelin und Klaproth, befaßten sich seit den 1780er Jahren mit Fragen der Mineralogie, der Metallurgie und Gesteinsanalythik und der mineralogisch-chemischen, aber auch pharmazeutischer Aspekte.

Der Entdeckung des Chroms ging dabei bei beiden Forschern ein Studium des sibirischen roten Bleispates voraus. Aufgrund von Farbveränderungen hatte Vauquelin schon bei den ersten Analyseschritten des Bleispats an die Entdeckung eines neuen Elements gedacht, das er (wegen des Farbcharakters) "Chrom" nennen wollte. 1798 erfolgte die Reindarstellung des Chroms sowohl durch Vauquelin wie durch Klaproth.

Der Nachweis des Berylliums erfolgte aus dem sibirischen Beryll-Erz und wurde ebenfalls durch beide Apotheker etwa zeitgleich geleistet. Durch weitere Untersuchungen ergab sich, daß sowohl Chrom wie Beryllium für die Farbe vieler Edelsteine mitverantwortlich sind. Die pharmazeutische und medizinische Bedeutung dieser Entdeckung blieb zunächst gering. Chromsalze erlangten später Relevanz für die Maler- und Emailierkunst, ebenso als Gerbmittel in der Lederverarbeitung. Für die rasch sich entwickelnde Metall- und Stahlindustrie sollten Chrom und Beryllium wichtige Legierungssätze bilden. Grund genug, an die parallele Entdeckung zweier Apotheker im Jahre 1798 zu erinnern.

PZ-Titelbeitrag von Franz Kohl, Freiburg
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