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Morbus Parkinson heute: lang bewährte und neue Arzneitherapien

Datum 24.08.1998  00:00 Uhr

- Titel

Govi-Verlag

Morbus Parkinson heute: lang bewährte
und neue Arzneitherapien

Im Mittelpunkt der Parkinsontherapie steht auch 1998 die Pharmakotherapie, die in der Regel durch Krankengymnastik zu ergänzen ist. Operationen sind nie Primärtherapie, sondern werden erst bei Unwirksamkeit oder Unverträglichkeit der medikamentösen Behandlungsverfahren eingesetzt. Goldstandard der medikamentösen Parkinsonbehandlung ist die L-Dopa-Therapie, die durch die Kombination mit peripher wirksamem Decarboxylasehemmern und peripher angreifenden COMT(Catecholamin-O-Methyl-Transferase)-Inhibitoren, aber auch durch die Bereitstellung sowohl von schnell löslichen als auch von retardierten Präparaten verfeinert wurde.

Von diesen Verbesserungen ist die COMT-Hemmung als letzte 1997 in die Parkinson-Therapie eingeführt worden. Hauptindikation für diese Optimierung der L-Dopa-Behandlung sind Patienten mit Wirkungsfluktuationen. Die motorischen Spätkomplikationen der L-Dopa-Therapie sind außerdem durch gleichzeitige Gaben von Dopaminagonisten, aber auch durch andere Medikamente wie MAO-B-Hemmer, Amantadine und Anticholinergika in ihrem Auftreten zu verzögern und in ihrer Stärke zu reduzieren.

Unter den Kombinationstherapien stellt die Gabe von L-Dopa-Präparaten in Kombination mit Dopaminagonisten die wichtigste therapeutische Option dar. Inzwischen sind zahlreiche Dopaminagonisten im Handel. Neueinführungen im letzten Jahr waren Agonisten mit langer Halbwertszeit (Cabergolin) und Non-Ergolin-Derivate (Ropinorol). Von ersteren werden bei einfacher Handhabung (täglich Einmalgaben) Vorteile von einer kontinuierlicheren Stimulierung der Dopamin-Rezeptoren erwartet, während die Non-Ergolin-Präparate nicht die für Ergotabkömmlinge spezifischen Nebenwirkungen aufweisen. Offen ist noch die Frage, ob die Reduktion motorischer Spätkomplikationen der L-Dopa-Behandlung eine primäre Kombination erfordert oder die Zugabe von Agonisten erst bei Auftreten der motorischen Spätkomplikationen ausreichend ist.

Insgesamt stehen zahlreiche Anti-Parkinson-Mittel mit erwiesener Wirksamkeit zur Verfügung, die verschiedene Kombinationen und damit die Anpassung der medikamentösen Therapie an die Besonderheiten des Einzelfalls ermöglichen. Grundsätzlich erfolgt die Parkinson-Therapie verlaufsbezogen und symptomorientiert. In beginnenden und leichten Krankheitsfällen bestehen die größten Wahlmöglichkeiten. L-Dopa-Pflicht besteht immer bei relevanten motorischen Behinderungen.

Die Parkinson-Krankheit ist ein chronisch-progredientes Leiden, bei der es in vielen Fällen im Langzeitverlauf zu einer multisystemischen Prozeßausweitung und/ oder einer Kombination mit additiven Hirnkrankheiten kommt. Spätstadien sind durch das Nebeneinander von Parkinsonsymptomen, Therapienebenwirkungen und extranigralen Ausfällen mit ihren klinischen Symptomen charakterisiert. So gewinnen in den Spätstadien der Erkrankung Störungen des vegetativen Nervensystems und psychoorganische Veränderungen neben den motorischen Parkinsonsymptomen eine immer größere Bedeutung. In fortgeschrittenen Krankheitsfällen ist deshalb die spezifische Parkinsontherapie häufig durch eine Behandlung der Begleitstörungen zu ergänzen.

PZ-Artikel von Peter Fischer, Frankfurt
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