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Studieren und promovieren jenseits des großen Teichs

Datum 18.05.1998  00:00 Uhr

- Titel

Govi-Verlag

Studieren und promovieren
jenseits des großen Teichs

Auslandserfahrung im Rahmen der beruflichen Qualifikation ist für viele Berufsgruppen bereits mehr als eine reizvolle Option - auch für Pharmazeuten. Einige der Möglichkeiten in den Vereinigten Staaten werden hier vorgestellt.

Die Universitäten in den USA bieten als ersten Studienabschluß - vergleichbar mit unserer universitären Ausbildung - verschiedene Abschlüsse an. Der akademische Grad des Doctor of Pharmacy (Pharm. D.) wird in der Regel nach einem sechsjährigen Studium, der Bachelor of Science (B.S. in pharmacy oder B. Pharm.) nach einem fünfjährigen Studium verliehen. Daneben haben viele Universitäten Aufbaustudiengänge zum Erwerb eines Doctor of Pharmacy eingerichtet. Einzelne Universitäten legen besonderen Wert auf eine internationale postgraduale Ausrichtung, wie das Beispiel der Universität von Florida zeigt.

Internationales Doctor of Pharmacy (Pharm. D.)-Programm in Gainesville

Seit einigen Jahren bietet das College of Pharmacy der Universität von Florida in Gainesville ein zweijähriges Aufbaustudium an, das eine ausgezeichnete Gelegenheit bietet, sich intensiv mit Klinischer Pharmazie und Pharmaceutical Care zu befassen. Studienabschluß ist der Grad eines Doctor of Pharmacy (Pharm. D.).

Das Studium besteht aus einem einjährigen didaktischen Teil und anschließender praktischer Ausbildung in der Klinik. Vorlesungen und Seminare des ersten Jahres vermitteln erweiterte Kenntnisse in klinischer Pharmakokinetik und Pharmakodynamik, Statistik, angewandter Pharmakotherapie sowie zur Umsetzung von Pharmaceutical Care in der Klinik und in der öffentlichen Apotheke. Das amerikanische System legt großen Wert auf die aktive Teilnahme des Studenten an einem praxisorientierten Unterricht. Während des Studiums wird deutlich, daß der Pharmazeut aktiv im interdisziplinären Team der klinischen Heilberufe mitarbeiten kann und akzeptiert wird, wenn er sich auf seinem spezialisierten Berufsfeld stark engagiert, Verantwortung übernimmt und eigeninitiativ sein Wissen einbringt.

Der mit diesem Studium erlangte Grad des Pharm. D. darf jedoch nicht mit einem Ph. D. (Doctor of Philosophy) verwechselt werden. Nur der letztere ist mit einer Promotion nach deutschem Recht vergleichbar und berechtigt dazu, auch in Deutschland den Doktortitel zu führen.

Das amerikanische Studiensystem sieht weitere postgraduale Qualifikationen vor. Bekannt sind besonders der Master of Science (M.S.) und der Doctor of Philosophy (Ph. D.). Beide Abschlüsse stellen akademische Grade dar, die sowohl mit Studien und Kurse an der Universität als auch mit einer eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit erworben werden. Derartige Graduate Degree Studies werden praktisch von allen der mehr als 60 Schools und Colleges of Pharmacy in den Vereinigten Staaten angeboten.

Nicht jeder, der sich für einen Auslandsaufenthalt interessiert, möchte einen akademischen Abschluß erwerben. Auch ein Praktikum von einigen Wochen oder Monaten erweitert den Horizont. Die Möglichkeiten sind hier besonders vielfältig. Man kann sich selbst einen Praktikumsplatz suchen oder sich an Organisationen wenden, die Praktikumsplätze vermitteln oder durch Stipendien fördern.

Klinische Pharmazie

Das am Beispiel der Universität von Florida ausführlich dargestellte Konzept Clinical Pharmacy erweckt seit vielen Jahren in Deutschland besonderes Interesse. Viele junge Pharmazeuten möchten deshalb bei einem USA-Aufenthalt Erfahrungen in Klinischer Pharmazie sammeln. Verwechselt werden darf die Klinische Pharmazie als patientenorientierte Pharmazie aber nicht mit der Krankenhauspharmazie in unserem traditionellen Sinne.

Public Health und andere Aufbaustudiengänge

Für manchen Apotheker mag es reizvoll sein, mit einem Studienaufenthalt in den USA über das enge Umfeld der Pharmazie hinaus weitere Grenzen zu überschreiten. Hier bieten sich Zusatzstudiengänge in anderen Fächern an, etwa den Studienrichtungen Public Health und Business Administration. Der Blick in einen USA-Studienführer erleichtert den Überblick über Angebote, Möglichkeiten und Studienorte.

Wer der Sprung über den großen Teich wagt, sollte über ausreichende englische Sprachkenntnisse verfügen. Als Nachweis fordern die Universitäten bei Bewerbern für Aufbaustudiengänge in der Regel neben dem Test of English as a Foreign Language (TOEFL) auch den Test of Spoken English (TSE).

Anerkennung der Approbation

Ein kürzerer USA-Aufenthalt mit dem Ziel eines Praktikums oder eines Aufbaustudiums setzt in der Regel den Nachweis des erfolgreichen Abschlusses des deutschen Pharmaziestudiums voraus. Wer jedoch eine vollwertige amerikanische Berufserlaubnis erlangen möchte, um als Apotheker mit allen Kompetenzen und Verantwortungen tätig zu sein, muß sich einer nicht unerheblichen Anerkennungsprozedur unterwerfen.

Genaue Informationen zu Studiengängen, Zulassungsbedingungen, Lehrinhalten oder Studienkosten können die jeweiligen Universitäten erteilen. Einen hilfreichen Überblick bieten ebenfalls die Amerika-Häuser an. Daneben sollte man sich rechtzeitig vor dem geplanten Aufenthalt um weitere Formalitäten wie Aufenthaltserlaubnis oder Übersetzungen von Zeugnissen und Urkunden kümmern. Die diplomatischen Vertretungen der Vereinigten Staaten von Amerika sind hierzu erster Ansprechpartner.

PZ-Titelbeitrag von Ingrid Beierle, Gainesville, und Christiane Staiger, Weiterbildungsakademie der Bundesapothekerkammer
Carl-Mannich-Straße 26, 65760 Eschborn, Tel: 06196/ 928-138
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