Tirzepatid überzeugt in Studie bei Typ-2-Diabetikern |
Sven Siebenand |
08.08.2025 09:00 Uhr |
Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes leiden an Herz-Kreislauf-Komorbiditäten. Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die häufigste Todesursache bei Typ-2-Diabetikern. / © Adobe Stock/KaterynaNovikova
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die häufigste Todesursache bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Die SURPASS-CVOT-Studie (Cardiovascular Outcome Trial) ist die bisher größte und längste Studie mit dem dualen GLP-1-/GIP-Agonisten Tirzepatid. Es handelt sich um eine randomisierte, doppelblinde Phase-III-Studie mit mehr als 13.000 Teilnehmenden mit Typ-2-Diabetes und manifester atherosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankung.
In einem Studienarm erhielten die Teilnehmer die maximal verträgliche Dosis von Tirzepatid (5 mg, 10 mg oder 15 mg) einmal wöchentlich subkutan, im anderen Studienarm 1,5 mg Dulaglutid pro Woche. Die Dosis von 1,5 mg Dulaglutid pro Woche war auch die Dosis, die in der kardiovaskulären Endpunktstudie REWIND zum Einsatz kam. In dieser hatte der GLP-1-Agonist vor einiger Zeit bereits einen kardiovaskulären Benefit gezeigt.
Hauptziel der SURPASS-CVOT-Studie war es, zu zeigen, dass Tirzepatid im Vergleich zu Dulaglutid eine nicht geringere Senkung des Risikos für schwerwiegende unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse (MACE-3) – eine Kombination aus kardiovaskulärem Tod, Herzinfarkt oder Schlaganfall – bietet. Das wurde erreicht. In der Studie war das Risiko für MACE-3 unter Tirzepatid im Vergleich zu Dulaglutid um 8 Prozent niedriger und erfüllte damit die vorgegebenen Kriterien für eine Nichtunterlegenheit.
Detaillierte Ergebnisse der Studie will Lilly auf der Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) im September 2025 vorstellen. Bereits jetzt hat das Unternehmen aber die Topline-Ergebnisse kommuniziert. Neben dem Erreichen des primären Endpunktes zählt dazu auch, dass Tirzepatid in der Studie im Vergleich zu Dulaglutid mit einer um 16 Prozent niedrigeren Rate an Todesfällen jeglicher Ursache verbunden war. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren in beiden Studienarmen gastrointestinaler Art.
Lilly teilte zudem mit, dass die Studiendaten dazu dienen werden, bis Ende des Jahres Anträge bei Zulassungsbehörden stellen zu wollen. Gut möglich also, dass eine Indikationserweiterung für Mounjaro bevorsteht.