Tipps für mehr Spaß an Bewegung |
»Fast jede Sportart passt«, sagt Kleinert. »Weil alle Sportarten, mit wenigen Ausnahmen, passend gemacht werden können.« Am Anfang steht daher die Frage, was einem besonders wichtig ist: Fühlt man sich in der Natur wohler oder möchte man die Atmosphäre eines Fitnessstudios, um sich zu motivieren? Will man eher spielerisch oder kontrolliert trainieren? Im Team oder lieber eigenständig? Zu festen Terminen oder zeitlich flexibel? Solche Fragen helfen, erste Ideen zu entwickeln. Denn Optionen gibt es viele: Nordic Walking, Reiten, Wassergymnastik, Tanzen, Badminton. Dann geht es ans Ausprobieren.
»Empfehlenswert ist es, Vereine und Anbieter von Sportangeboten zu sichten und dabei auf das eigene Bauchgefühl zu achten«, rät Henning. »In der Regel merkt man schon in der Beobachtung schnell, ob der Sport gefällt und ob man sich vorstellen könnte, diesen Sport auszuprobieren.« Ebenfalls hilfreich: die Sportlerinnen und Sportler vor Ort zu befragen und damit aus erster Hand Informationen zu Ausrüstung, Trainingszeiten und -intensität zu gewinnen. Und natürlich: Schnupperstunden nutzen. Ich habe einen Sport gefunden, der mir Spaß machen könnte. Und jetzt? Man muss nicht gleich 40 Kilo reißen, eine schwierige Route klettern oder eine Viertelstunde am Stück joggen.
Henning nennt einen Trick: »Nicht zu hohe und unrealistische, sondern sogenannte SMARTE Ziele setzen, die mit einem Mehr an Bewegung im eigenen Alltag verbunden sind.« Der Begriff SMART steht für die Eigenschaften der Ziele. Sie sollten spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. Kurz gesagt: Je konkreter das Vorhaben, desto eher setzt man es auch um.
Für den Anfang könnte das heißen, sich für einen Schnupperkurs oder für ein Probetraining anzumelden. »Ein guter Start ist umso wahrscheinlicher, wenn einem gezeigt wird, wie etwas geht, und jemand bei der Umsetzung hilft«, sagt Kleinert. »Und am besten fasst man den möglichst genauen Plan mit jemandem zusammen.«
Auch laut Halberschmidt ist es sinnvoll, einen zuverlässigen Partner oder eine zuverlässige Partnerin für gemeinsames Trainieren zu gewinnen. Wichtig dabei: Es sollte wirklich nur eine einzige Person sein, mit der man sich auf seine Sportreise begibt. »Der Vorteil am Training im Duo ist, dass die Hemmschwelle, dieser Person abzusagen, höher ist, wenn es sich nur um eine weitere Person handelt«, sagt die Sportpsychologin. »Sobald eine dritte Person im Spiel ist, kommen Ausreden zum Tragen, dass der oder die Dritte im Bunde ja beim Sport dabei sei und man selber dann entspannter zu Hause bleiben könne.«
Noch ein Vorteil mit einem Trainingspartner: Man kann seine Erfolgserlebnisse teilen. Gibt es die, ist ein entscheidender Schritt hin zur Sportroutine gemacht. »Wenn dann erste Ziele erreicht werden, stärkt dies die Freude und den Stolz über das Erreichte, und dies fördert wiederum die Motivation, auch dranzubleiben«, so Halberschmidt.