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Blutfettsenker

Therapie intensivieren, Persistenz steigern

Verordnungsdaten aus Deutschland bestätigen, dass eine lipidsenkende Therapie bei Risikopatienten häufig nicht intensiv genug erfolgt. Nur wenige werden nach Erstverschreibung umgestellt und die Abbruchraten sind hoch.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 04.07.2025  18:00 Uhr

Anhand von rund 250.000 Patientenfällen ermittelten Kardiologen und Versorgungsforscher aus Leipzig und Berlin die Verordnungswege lipidsenkender Medikamente in Deutschland. Ausgewertet wurden Verordnungsdaten von 247.529 GKV-Versicherten mit hohem bis sehr hohem kardiovaskulären Risiko über den Zeitraum von 2016 bis 2022. Die Ergebnisse erschienen kürzlich im Fachjournal »Clinical Research in Cardiology«.

»Obwohl wirksame Medikamente zur Senkung des LDL-Cholesterins (LDL-C) zur Verfügung stehen, erreicht nur eine Minderheit der Patienten die von den Leitlinien empfohlenen Behandlungsziele«, schreibt das Autorenteam. Die allermeisten Patienten erhielten als Erstverschreibung ein Statin in Monotherapie (insgesamt 96,3 Prozent). Das stimme zwar mit den europäischen Leitlinien aus dem Jahr 2019 überein, neuere Empfehlungen tendieren jedoch zu einer früheren Kombitherapie.

Im Detail: 72,6 Prozent starteten mit einem Statin moderater Intensität, 19 Prozent mit hoher Intensität, 4,7 Prozent mit niedriger Intensität und 2,7 Prozent mit einer Kombi aus Statin und Ezetimib. Letzteres wurde nur in 0,9 Prozent der Fälle als Erstlinie verschrieben; andere Arzneistoffe nur in 0,2 Prozent der Fälle.

Nur bei 4,7 Prozent der Patienten unter Statin-Erstlinientherapie kam es zu einem Therapie-Switch. Zudem hatten nur 26,6 Prozent ihre Statin-Therapie nach sechs Jahren nicht beendet. Bempedoinsäure und PCSK9-Hemmer kamen leitliniengerecht erst in späteren Therapielinien zum Einsatz. Sie wurden dann häufiger wieder geswitcht als Statine und Ezetimib. Bempedoinsäure wurde früher abgesetzt, PCSK9-Hemmer später als andere Wirkstoffe.

Therapie wird zu selten intensiviert

»Therapie-Eskalationen kommen nur selten vor und die Medikamenten-Persistenz ist gering«, konstatieren die Forschenden um Erstautor Julius Katzmann von der Kardiologie der Uniklinik Leipzig. Laborwerte lagen den Forschenden allerdings nicht vor. Sie konnten also nicht bestimmen, ob die Therapieziele erreicht wurden, zumal diese individuell anhand des Risikos festgelegt werden. Trotzdem kommen sie zu dem Schluss: »Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass es ein großes Potenzial gibt, das Erreichen der LDL-C-Zielwerte zu verbessern, indem der Einsatz von lipidsenkenden Kombinationstherapien in früheren Stadien erhöht wird und Maßnahmen zur Verbesserung der Persistenz ergriffen werden.«

Worauf Apotheken bei Blutfettsenkern in der Medikation achten sollten, um die Therapie einfacher und sicherer zumachen, war kürzlich auch Thema beim »pDL Campus live!« (on demand verfügbar). Hier zitierte Koautor Professor Dr. Martin Schulz von der ABDA die Daten der Studie. Es werde verordnet, aber dann nicht häufig genug nachgehakt, nach dem Motto »Fire and Forget«.

11 Millionen Menschen bekommen Statine verordnet; beliebt seien diese Medikamente bei den Patienten allerdings nicht. Ein ausgeprägter Nocebo-Effekt bei Statinen ist wissenschaftlich belegt, erläuterten Schulz und Mitautor Professor Dr. Ulrich Laufs. Der Leiter der Kardiologie am Uniklinikum Leipzig betonte in seinem Vortrag die im positiven Sinne erdrückende Evidenz zum Nutzen der Statine. »Um die Adhärenz des Patienten zu steigern, sollte die Einnahme immer vereinfacht werden, mit möglichst wenigen Einnahmezeitpunkten«, riet Schulz und verwies dabei auch auf Kombipräparate.

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