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Cannabis 
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THC könnte Spermienqualität senken

Chronischer THC-Konsum könnte die männliche Fruchtbarkeit stark senken. Kleinere Hoden, verringerte Sexualhormonspiegel, epigenetisch veränderte Spermien – diese Hinweise dafür liefern zwei Tierstudien mit Affen. Die negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit scheinen nach dem Absetzen von THC jedoch teilweise reversibel zu sein. 
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 03.04.2023  14:00 Uhr
Genom und Proteinexpression der Spermien teils nachhaltig verändert

Genom und Proteinexpression der Spermien teils nachhaltig verändert

Eine Genomsequenzierung der Spermien ergab, dass starker THC-Konsum mit veränderten Methylierungsmustern der DNA in den Samenzellen einhergeht, die nach dem Absetzen nur teilweise reversibel waren. Die betroffenen Gene waren vor allem solche, die an der Entwicklung und Funktion des Nervensystems beteiligt sind. Auch die Proteinexpression in den Spermien blieb teils nachhaltig verändert.

»Dies ist die erste Studie, die zeigt, dass die Beendigung des chronischen THC-Konsums bei Rhesusaffen die nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit der männlichen Fortpflanzung teilweise wiederherstellt«, schlussfolgern die Autorinnen und Autoren der Studie.

Ihre Empfehlung für Männer, die sich in der Phase der Familienplanung befinden: vor dem aktiven Angehen des Kinderwunschs mindestens vier Monate lang auf THC verzichten (siehe Pressemitteilung). Das Team plant weitere Studien, um den Einfluss von THC auf die Fruchtbarkeit weiter zu untersuchen.

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