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Cannabis 

THC könnte Spermienqualität senken

Chronischer THC-Konsum könnte die männliche Fruchtbarkeit stark senken. Kleinere Hoden, verringerte Sexualhormonspiegel, epigenetisch veränderte Spermien – diese Hinweise dafür liefern zwei Tierstudien mit Affen. Die negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit scheinen nach dem Absetzen von THC jedoch teilweise reversibel zu sein. 
Laura Rudolph
03.04.2023  14:00 Uhr

Führt der chronische Konsum des psychoaktiven Inhaltsstoffs Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) aus Cannabis zu einer dauerhaften Schädigung der Fortpflanzungsfähigkeit bei Männern? Das haben Forschende der Oregon Health & Science University in Portland im Tierversuch untersucht.

Das Team um Professor Dr. Jason Hedges hatte bereits in einer Vorgängerstudie aus dem vergangenen Jahr Hinweise dafür gefunden, dass chronischer oraler THC-Konsum bei männlichen Makaken die Fruchtbarkeit beeinträchtigt (»Fertility and Sterility«, DOI: 10.1016/j.fertnstert.2021.12.028). Die Forschenden beobachteten bei Tieren, denen sie über Monate täglich THC ins Futter mischten, eine Verkleinerung der Hoden, verringerte Sexualhormonspiegel und ein verändertes Proteom der Spermien. Auch die Menge des Ejakulats verringerte sich durch den THC-Konsum.

Nun hat das Team um Hedges in einer Folgestudie untersucht, ob diese fruchtbarkeitsschädigenden THC-Auswirkungen reversibel sind. Die Ergebnisse erschienen kürzlich im Fachjournal »Fertility and Sterility« (DOI: 10.1016/j.fertnstert.2023.02.034). Demnach lassen sich die Effekte – zumindest teilweise – durch Beendigung des THC-Konsums umkehren. 

Bessere Fruchtbarkeit nach vier Monaten Abstinenz

Die Forschenden verabreichten sechs männlichen Rhesusaffen (Alter: acht bis zehn Jahre) über etwa sieben Monate täglich THC in medizinisch und bei Genusskonsum relevanten Dosen, die sie progressiv steigerten.

Das Forschungsteam beobachtete wieder die aus der Vorgängerstudie bekannten fruchtbarkeitsschädigenden Auswirkungen auf Hoden und Samen. Diese kehrten sich nach dem Absetzen der THC-Zufuhr über einen Zeitraum von etwa vier Monaten teilweise um.

Bei jeder Erhöhung der THC-Dosis um 1 mg/7 kg Körpergewicht/Tag nahm das Hodenvolumen um etwa 59 Prozent ab. Bei einer THC-Abstinenz stieg das Gesamtvolumen der Hoden auf 73 Prozent des ursprünglichen Volumens an. Mit steigender THC-Dosis nahmen auch die mittleren Spiegel von Gesamttestosteron und Estradiol signifikant ab und der Spiegel des follikelstimulierenden Hormons (FSH), welches an der Reifung der Spermien beteiligt ist, nahm zu. Nach dem Absetzen stiegen der Testosteronspiegel um 1,3 ng/ml und der Estradiolspiegel um 2,9 pg/ml an; der FSH-Spiegel sank um 0,06 ng/ml.

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