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Deutsches Gesundheitssystem

Teuer und ineffizient

In puncto Effizienz hinkt das deutsche Gesundheitswesen den Systemen anderer EU-Länder hinterher. Das belegt eine Studie der Organisation für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD), die heute erschien.
AutorKontaktChristina Müller
Datum 28.11.2019  15:26 Uhr

Alle zwei Jahre veröffentlicht die OECD eine große vergleichende Studie zu den Gesundheitssystemen der EU-Mitgliedstaaten. »Das Ziel ist es, politischen Entscheidungsträgern und Einflussnehmern ein Instrument für die gegenseitige Wissensvermittlung und den freiwilligen Kenntnisaustausch an die Hand zu geben«, erklärt die Organisation einleitend im Länderprofil für Deutschland.

Die Wirtschaftsexperten bemängeln insbesondere die Effizienz des deutschen Gesundheitswesens. Die Wirksamkeit des Sektors messen sie vor allem daran, wie gut es einem Staat gelingt, Todesfälle durch vermeidbare Krankheiten zu verhindern. »Die Raten vermeidbarer und behandelbarer Todesursachen in Deutschland liegen leicht unter dem EU-Durchschnitt, sind aber im Allgemeinen höher als in anderen westeuropäischen Ländern«, heißt es.

Gleichzeitig verzeichnet die OECD hierzulande die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit im europäischen Vergleich. Im Jahr 2017 entsprachen die Kosten für das Gesundheitssystem demnach 11,2 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Das sind 1,4 Prozentpunkte mehr als der EU-Durchschnitt (9,8 Prozent) – Platz zwei hinter Frankreich. Den Löwenanteil der Kosten trugen den Autoren zufolge staatliche Programme und Pflichtversicherungen. Mit 84,4 Prozent übertrifft Deutschland damit den europäischen Schnitt deutlich (79,3 Prozent).

Viele EU-Mitgliedstaaten geben laut Bericht weniger Geld für Gesundheit aus, erreichen mit ihren Investitionen jedoch eine geringere durch Gesundheitsfürsorge vermeidbare Sterblichkeit. »Durch eine Stärkung der Gesundheitsförderung, Prävention und Koordinierung in der Gesundheitsversorgung könnte Deutschland die Wirksamkeit seines Gesundheitssystems steigern«, unterstreichen die Experten.

Positivliste für Medikamente in Deutschland fehlt

Um die Kosten zu senken, nennen sie zwei mögliche Ansatzpunkte: Zum einen gelte es, unnötige und teure stationäre Behandlungen zu reduzieren und die ambulante Versorgung sowie Operationen in Tageskliniken auszubauen. Zum anderen frisst nach Ansicht der OECD der Arzneimittelsektor zu viel Geld. »Deutschland hat die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für Arzneimittel in der EU«, stellen die Autoren fest. Die bisher unternommenen Einsparversuche seien nur mäßig erfolgreich gewesen.

Zudem heben sie hervor, dass in der Bundesrepublik keine Positivliste existiert für Medikamente, die von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) übernommen werden. »Stattdessen sind alle zugelassenen verschreibungspflichtigen Arzneimittel in der Regel erstattungsfähig, einschließlich neuer und oft sehr teurer Arzneimittel, wenn sie eine vergleichende Nutzenbewertung bestehen.« Das erleichtere zwar den Zugang zu innovativen Therapien, treibe jedoch auch die Kosten für die GKV in die Höhe.

Was den Generikamarkt betrifft, ist Deutschland ganz vorn mit dabei: Der mengenmäßige Anteil der Nachahmer-Präparate ist laut Bericht mit 82,3 Prozent einer der höchsten in der EU. »Wertemäßig entfallen 34,1 Prozent des öffentlich finanzierten Arzneimittelmarkts auf Generika.«

Die Länderprofile entstehen in Zusammenarbeit mit der European Observatory on Health Systems and Policies und der Europäischen Kommission. Die Daten und Informationen in den länderspezifischen Gesundheitsprofilen beruhen laut OECD vorwiegend auf offiziellen einzelstaatlichen Statistiken, die Eurostat und der OECD zur Verfügung gestellt und validiert wurden, um »höchste Standards bei der Datenvergleichbarkeit zu gewährleisten«.

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