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Bestes Start-up im Apothekenmarkt

Telemedizin-App Dermanostic gewinnt Pitch

Im Rahmen der Expopharm Impuls ist am gestrigen Mittwoch das beste Start-up im Apotheken- und Gesundheitsmarkt gekürt worden. Das erst ein paar Monate alte Start-up Dermanostic überzeugte die Jury und das Publikum mit der Idee, Hauterkrankungen per Ferndiagnose zu behandeln. Zudem soll in Kooperation mit Apotheken das Beratungsangebot der Apotheker mit der App-Anwendung erweitert werden.
Charlotte Kurz
08.10.2020  14:30 Uhr

Mit einem lauten Jubelschrei freute sich die Ärztin und Unternehmensgründerin Alice Martin über den ersten Platz beim digitalen Start-up-Pitch für den Apotheken- und Gesundheitsmarkt. Unter fünf Geschäftsideen überzeugte die 28-Jährige in einer fünfminütigen Präsentation mit der Geschäftsidee ihres Start-ups Dermanostic die vierköpfige Jury und die Zuschauer der Veranstaltung Apostart, die im Rahmen der Exopharm Impuls stattfand. Mit dem Sieg gewinnt das Start-up die Möglichkeit, sich als Newcomer bei der Expopharm 2021 zu präsentieren. Zudem erhält Dermanostic ein Preisgeld von 4000 Euro.

Dermanostic ist ein klassisches Beispiel der Telemedizin. Wie der Name des Start-ups verrät, geht es um die Diagnose von Hauterkrankungen oder Ausschlägen. Mithilfe einer App können Patienten, die sonst lange auf einen Hautarzttermin warten müssten, Fotos der Hautirritation aus verschiedenen Blickwinkeln hochladen. Die Fotos schaut sich ein ausgebildeter Dermatologe an.

Insgesamt drei Ärzte sind bei Dermanostic angesiedelt. Darüber hinaus gibt es einen Expertenbeirat, der das Team in schwierigen Fällen unterstützt. Ziel des Start-ups ist es, Patienten innerhalb von 24 Stunden eine Diagnose zu stellen und eine Behandlung inklusive Rezept für benötigte Salben oder Medikamente ermöglichen zu können. Nach der Diagnose wird das Rezept entweder an den Patienten direkt nach Hause oder an eine Apotheke, die der Patient in der App angegeben hat, per Post verschickt. 70 Prozent der Patienten entscheiden sich laut Mitgründerin Martin für die letzte Option. In der Apotheke müsse der Patient das Medikament nur noch abholen. »Eine freie Apothekenwahl ist bei uns möglich. Alle online gelisteten Apotheken sind bei uns in der App angegeben, zudem kann der Patient die Adresse seiner Wunschapotheke eingeben«, erklärte Martin der PZ. Um die Patienten bestmöglich zu betreuen, telefoniert eine Krankenschwester nach ein bis zwei Wochen mit den Patienten  und fragt nach, ob die Behandlung gut funktioniert oder ob es noch Beschwerden gibt.

Bei komplizierten Fällen, insbesondere beim Verdacht auf Hautkrebs, wird allerdings ein Besuch beim Hautarzt empfohlen. Martin erklärt, dass das Dermanostic-Team den Patienten in diesem Fall dabei helfe, zügig einen Termin bei einem Hautarzt in der Nähe zu bekommen.

Die telemedizinische Behandlung des Start-ups hat aber mit 25 Euro ihren Preis. Die Kosten können von einigen privaten, aber noch nicht von gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen werden. Mit einigen kleineren Kassen ist Dermanostic aktuell im Gespräch. Die Betreiber des Start-ups hoffen, dass die Kosten für die Ferndiagnose und Rezeptausstellung nächstes oder übernächstes Jahr auch von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden.

Kooperation mit Apotheken gewünscht

Seit April dieses Jahres behandelte Dermanostic bereits 2500 Patienten. Jetzt möchte das Start-up weiter wachsen und mit Apotheken kooperieren. »Apotheken sind ein großer Mitspieler im Gesundheitswesen. Zu mir als Ärztin kommen viel weniger Patienten als in die Apotheke«, erklärt Martin. Aktuell kooperiert Dermanostic bereits mit drei Düsseldorfer Apotheken. In vielen weiteren liegen Flyer des Start-ups aus. Die Zielgruppe: Vor allem ältere Patienten, die unter Juckreiz oder unter anderen Hautproblemen leiden und nicht über digitale Kanäle wie Paypal bezahlen können. Im Beratungsgespräch können die Apotheker auf Dermanostic hinweisen und Guthabenkarten für die Behandlung verkaufen. Die Apotheken können bei Dermanostic diese Karten dabei, je nach Regelung, etwas vergünstigt einkaufen. Künftig soll es auch Ipads in den Apotheken geben, so dass auch Patienten ohne eigenes Handy die Möglichkeit erhalten, ihren Ausschlag zu fotografieren.

Vier weitere Start-ups im Rennen

Den zweiten Platz beim Start-up-Pitch belegte das Start-up Apomap, das eine App entwickelte, die Apothekenkunden anzeigt, wann genau das bestellte Medikament bei ihnen zuhause ankommt. Auf dem dritten Platz landete DiHeSys, das das Problem lösen möchte, dass vor allem ältere Patienten viele Tabletten mehrmals täglich einnehmen müssen. Mithilfe eines speziellen 3D-Druckers will das seit 2018 auf dem Markt existierende Start-up verschiedene Wirkstoffe in einer Tablette kombinieren, so dass nur noch einmal täglich eine Tablette eingenommen werden muss.

Die Idee einer jungen PTA, ihre Kollegen auf eintägiger Wochenend- und Feiertagsbasis an Apotheken in Personalnot zu vermitteln, erlangte den vierten Platz. Und schließlich nahm als fünftes Start-up auch das Unternehmen Kjur am Pitch teil, das für eine bedarfsgerechte Verteilung der Arzneimittel an die Apotheken einsteht, so dass Lieferengpässe reduziert werden können.

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