Teamarbeit zum Wohl des Patienten |
Sven Siebenand |
25.10.2024 11:00 Uhr |
Der bundeeinheitliche Medikationsplan (BMP) wurde vor einigen Jahren eingeführt. Der elektonische Medikationsplan (eMP) ist eine digitale Weiterentwicklung. Für gesetzlich Krankenversicherte soll er zum 15. Juli 2025 eingeführt werden. / © Imago Images/Steinach
Rund 330 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden bei der Eröffnung des Kongresses in Berlin begrüßt, viele davon Apothekerinnen und Apotheker. Insofern war es überraschend, dass bei den Grußworten eine Stimme aus der Apothekerschaft fehlte.
Was nicht fehlte, war ein virtuelles Grußwort des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD). Er betonte, dass der Begriff AMTS heute in der Fachwelt fest verankert ist und dass für eine erfolgreiche Umsetzung der AMTS eine starke interdisziplinäre Zusammenarbeit Voraussetzung war und ist. Das elektronische Rezept und die elektronische Patientenakte böten dem Minister zufolge gute Chancen für weitere Verbesserung der interprofessionellen Zusammenarbeit.
Dem konnten Professor Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), und Professor Dr. Petra Thürmann, Leiterin der Koordinierungsgruppe AMTS bei der AkdÄ, nur zustimmen. Damit alle Errungenschaften der AMTS die Patienten erreichen, sei gelebte interprofessionelle Zusammenarbeit der entscheidende Faktor, so Ludwig. Gerade in einem digitalisierten Gesundheitssystem müsse man die Chancen zur Gestaltung nutzen und zum Wohl der Patienten zusammenrücken.
Thürmann zufolge müsse die elektronische Patientenakte zukünftig die zentrale Plattform sein, um alle relevanten Medikationsdaten zu bündeln und den Austausch zwischen Ärzten, Apothekern sowie Pflegepersonal zu erleichtern. Dass die elektronische Patientenakte für alle kommt, freut sie. »Das wird uns eine Meile nach vorne katapultieren.« Die Medizinerin räumte aber auch ein, dass der Transfer zur elektronischen Patientenakte eine Herausforderung für alle sei und auch neue Fehlerquellen auftauchen könnten. Um AMTS in Institutionen stärker zu verankern, solle man auch über die Stärkung von Projekten wie AMTS-Officer oder -Stewardship nachdenken. Gute Möglichkeiten dazu bietet auch der diesjährige Kongress.