Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Kleinzelliger Lungenkrebs

Tarlatamab überzeugt in der Zweitlinie

Der Antikörper Tarlatamab eröffnet neue Perspektiven beim kleinzelligen Lungenkrebs. In einer Phase-III-Studie verlängerte er in der Zweitlinientherapie das Gesamtüberleben signifikant gegenüber einer Chemotherapie.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 04.08.2025  09:00 Uhr

Kleinzelliger Lungenkrebs ist eine aggressive Krebsart mit einer 5-Jahres-Überlebensrate unter 5 Prozent bei Patienten mit weit fortgeschrittener Erkrankung. Obwohl die Tumoren der meisten Patienten zunächst auf eine platinbasierte Erstlinien-Chemotherapie und auf eine Krebsimmuntherapie mit PD-L1-Inhibitoren ansprechen, liegt das mediane Gesamtüberleben weiterhin nur bei rund einem Jahr. Die Prognose ist besonders schlecht bei Patienten, deren Erkrankung gegen platinbasierte Therapien resistent ist.

In den letzten drei Jahrzehnten hat es in Sachen Zweitlinientherapie des kleinzelligen Lungenkrebses nur wenige Fortschritte gegeben. Topotecan ist weiterhin der Standard in den meisten Ländern. Der medizinische Bedarf für neue Wirkstoffe ist also vorhanden.

In den USA ist der Antikörper Tarlatamab (Imdelltra®, Amgen) für die Behandlung erwachsener Patienten mit fortgeschrittenem kleinzelligem Lungenkrebs (extensive-stage small-cell lung cancer, ES-SCLC) im Stadium der Krankheitsprogression unter oder nach platinbasierter Chemotherapie bereits zugelassen. Ein Zulassungsantrag für die EU liegt noch nicht vor.

DLL3 als neues Target

Tarlatamab ist ein bispezifischer Antikörper, der mit einem Greifarm gezielt an das Protein Delta-like-Ligand-3 (DLL3) bindet, welches normalerweise im Golgi-Apparat gesunder Zellen vorkommt, sich aber bei fast allen Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs auf der Oberfläche von Tumorzellen findet. Tarlatamab bindet zusätzlich an das Transmembranprotein CD3 auf T-Zellen. So bringt der Wirkstoff die T-Zelle mit der Tumorzelle zusammen, sodass Letztere eliminiert werden kann.

Im »New England Journal of Medicine« sind kürzlich die Ergebnisse der randomisierten Phase-III-Studie DeLLphi-304 veröffentlicht worden. Diese prüfte bei Patienten, deren Krebs nach einer platinbasierten Therapie fortgeschritten ist, ob Tarlatamab in der Zweitlinie wirksamer ist als eine Chemotherapie. Mehr als 500 Patienten wurden eingeschlossen und in eine von zwei Gruppen randomisiert: Tarlatamab oder Chemotherapie (Topotecan, Lurbinectedin oder Doxorubicin).

Der primäre Endpunkt war das Gesamtüberleben. Dieses betrug unter Tarlatamab durchschnittlich 13,6 Monate und unter Chemotherapie 8,3 Monate – ein signifikanter Unterschied. Einen Vorteil zugunsten von Tarlatamab gab es auch beim sekundären Endpunkt progressionsfreies Überleben (4,2 versus 3,7 Monate). Nebenwirkungen vom Grad 3 und höher traten bei 54 Prozent der Patienten unter Tarlatamab auf und bei 80 Prozent der Patienten unter Chemotherapie.

Laut der US-Fachinformation von Tarlatamab sind das Zytokinfreisetzung-Syndrom, Müdigkeit, Pyrexie, Dysgeusie, verminderter Appetit, Muskel- und Skelettschmerzen, Verstopfung, Anämie und Übelkeit die häufigsten Nebenwirkungen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa