Stresslevel von Müttern mit Partner wie bei Alleinerziehenden |
Vor allem kleinere Kinder brauchen viel Nähe und können sich noch nicht lange selbst beschäftigen. Nebenher konzentriert arbeiten ist in der Regel nicht möglich. Da hilft auch die beste Technik nicht. / Foto: Getty Images/ArtMarie
«Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sich vor allem die Situation von Eltern, die in Partnerschaft leben, verschlechtert hat», teilte das Institut am Mittwoch in Rostock mit. Nach den Forschungsergebnissen von Nicole Hiekel und Mine Kühn erreichte das Stress- und Erschöpfungslevel von gemeinsam erziehenden Eltern das von Alleinerziehenden. Die Ergebnisse sind im »Journal of Health and Social Behavior« erschienen.
Die Studie nutzte bestehende Umfrage-Daten aus dem Beziehungs- und Familienpanel «Pairfam», das ein Kooperationsprojekt mehrere Unis ist und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird. Dafür werden jährlich 12.000 zufällig ausgewählte Personen befragt. «Wir vermuten, dass die Betreuungs- und Unterstützungsnetzwerke von Familien durch geschlossene Schulen und Kitas sowie durch die Kontaktbeschränkungen sehr geschwächt wurden», sagte Hiekel.
Vor allem Mütter mit Partnern im Homeoffice, deren Kinder jünger als sechs Jahre alt waren, berichteten von deutlich höheren Stress- und Belastungssymptomen. «Da unsere Studie auf Daten beruht, die während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 erhoben wurden, gehen wir davon aus, dass die aktuellen Auswirkungen der Pandemie auf die mentale Gesundheit noch größer sind, als es unsere Ergebnisse zeigen», fügte Kühn an. Erste Ergebnisse einer Folgestudie legen den Autorinnen zufolge nahe, dass eine paritätische Aufteilung der Kindererziehung zwischen den Eltern die Mütter vor einer Überbelastung geschützt hat.