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Therapien für Hochbetagte
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Streeck-Vorstoß alarmiert Altersmediziner

Nachdem der Bundesdrogenbeauftragte Hendrik Streeck unlängst teure Therapien für Hochbetagte hinterfragte, drängen Altersmediziner auf eine sachliche Debatte zur Versorgung älterer Menschen. Das kalendarische Lebensalter allein dürfe niemals entscheidend sein, heißt es von der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG).
AutorKontaktCornelia Dölger
AutorKontaktdpa
Datum 17.11.2025  15:52 Uhr

Mit der Frage, ob man sehr alten Menschen noch besonders teure Medikamente verordnen sollte, hatte der Bundesdrogenbeauftragte Hendrik Streeck (CDU) vergangenes Woche für viel Kritik gesorgt. Es brauche in der medizinischen Selbstverwaltung »klarere und verbindliche Leitlinien, dass bestimmte Medikamente auch nicht immer ausprobiert werden sollten – es gibt einfach Phasen im Leben, wo man bestimmte Medikamente auch nicht mehr einfach so benutzen sollte«, hatte Streeck in der Talksendung »Meinungsfreiheit« des Senders Welt TV gesagt.

Für seinen Vorstoß erntete der Virologe Kritik, etwa vom früheren Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Eine Altersrationierung teurer Medikamente sei »ethisch unhaltbar und unnötig«. Auch FDP-Vize Wolfgang Kubicki reagierte prompt und warf Streeck »kalten Zynismus« vor. Er räumte jedoch ein, dass man generell über Effizienz im Gesundheitssystem reden müsste.

DGG: Scharfe Altersgrenzen gefährden Vertrauen in Ärzte

Altersmediziner sehen in Streecks Äußerung einen Anlass, zu einer »sachlichen Debatte über eine zukunftsfähige medizinische Versorgung älterer Menschen« aufzurufen. »Das kalendarische Lebensalter allein darf niemals über medizinische Entscheidungen bestimmen«, betont Professor Michael Denkinger, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG). Geriatrische Strukturen müssten gestärkt werden.

Bei Therapieentscheidungen berücksichtige die Altersmedizin neben den Erkrankungen auch die Funktionalität, Selbständigkeit und Lebensqualität älterer Patientinnen und Patienten. »Genau diese Expertise ermöglicht die differenzierte Abwägung zwischen kurativen, rehabilitativen und palliativen Behandlungsoptionen«, so Denkinger. Es gelte, den ganzen Menschen in den Blick zu nehmen und zu verstehen.

»Ökonomische Erwägungen sind wichtig, dürfen jedoch einer längst überwunden geglaubten Altersdiskriminierung keinen Vorschub leisten«,  warnte Denkinger, der auch Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Agaplesion Bethesda Klinik Ulm ist. Medizin im Alter müsse menschlicher, besser und dennoch ökonomisch attraktiv gestaltet werden, hierfür liefere die Geriatrie Konzepte. »Es wird Zeit, dass wir uns in den politischen Prozess einbringen, bevor Ideen wie scharfe Altersgrenzen dazu führen, das Vertrauen der Patientinnen und Patienten in Ärztinnen und Ärzte zu gefährden«, warnte Denkinger.

Auch von der Bundesregierung bekam Streeck Gegenwind. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) sagte der »Bild«: »Im Ministerium wird diese Zielrichtung nicht verfolgt.« Auch der stellvertretende Regierungssprecher Steffen Meyer sagte, es sei klar, »dass das nicht die Haltung der Bundesregierung ist«.

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