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Brief an Lauterbach

Steuerfalle bei Hochpreisern

Hochpreisige Arzneimittel sind für Apotheken schon heute kein besonders lukratives Geschäft: Vorfinanzierung und umsatzbezogene Abgaben fressen die Marge auf, vom Retaxationsrisiko ganz zu schweigen. Zwei Apotheker schreiben in der Sache zum zweiten Mal an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Alexander Müller
05.09.2024  07:08 Uhr

Mit dem Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) will Minister Lauterbach bekanntlich den variablen Anteil der Vergütung von 3 auf 2 Prozent absenken. Aus Sicht der Apothekerschaft könnte das die Versorgung mit hochpreisigen Arzneimitteln massiv gefährden, weil die Abgabe dann ein sicheres Minusgeschäft für die Apotheken bedeuten würde.

Apotheker Richard Moesgen, Cyriakus Apotheke Weeze, und Apothekerin Silke Hans, Markt Apotheke Kleve, haben Lauterbach die Problematik schon in einem Brief im September 2023 auseinandergesetzt. Beide sind in Nordrhein als Kreisvertrauensapotheker tätig. In einem aktuellen Schreiben an den Minister weisen sie jetzt auf die Umsatzsteuer-Problematik hin.

Und die schildern sie so: Wenn der Patient sein Rezept in der ersten Monatshälfte einlöst, trifft die Apotheke die Vorfinanzierung besonders hart. Denn der Lieferant fordere in der Regel nach drei Wochen sein Geld. Wenn die Krankenkasse dann nach sechs Wochen zahlt, ist die Apotheke demnach auch mit der Vorsteuer in Vorleistung gegangen, schreiben Moesgen und Hans.

Problem Monatswechsel

Kommt das Rezept in der zweiten Monatshälfte oder gegen Ende des Monats, gleichen sich die Zahlungen gegenseitig aus – für die Apotheke der Glücksfall. Anders sieht es den Apothekern zufolge in dem Sonderfall aus, wenn der Hochpreiser am Monatsende noch bestellt und abgerechnet wird, die Abgabe aber erst Anfang des Folgemonats erfolgt, weil der Patient das gelieferte Medikament erst später abholt.

Die Apotheke vermeide in diesem Fall zwar die Vorkasse, müsse aber im übernächsten Monat die volle Umsatzsteuer abführen, weil der Einkauf nicht mehr gegengerechnet werden könne. Preisänderungen in beide Richtungen führten zu neuen Problemen mit Retaxationen und Geldrückhalt der Krankenkassen.

Hochpreisige Medikamente machten mittlerweile einen hohen Anteil am Gesamtumsatz aus, die Apotheken gingen also ständig in Vorkasse für Lieferanten und den Staat. »Kaum eine Apotheke wird in der Lage sein, diese mittlerweile hohe Summen aus dem Haben zu zahlen«, warnen die Apotheker. 

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