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Internationaler Vergleich

Städter, Senioren und Kinder nehmen am meisten Antibiotika

Städter nehmen mehr Antibiotika als Menschen auf dem Land. Dies gilt auch für Kinder und Senioren. Mit steigender Bildung sinkt der Antibiotika-Gebrauch, allerdings nur in reichen Ländern. Das sind drei auffällige Trends, die Forscher der Universität Bonn jetzt veröffentlicht haben.
Brigitte M. Gensthaler
12.03.2020  14:00 Uhr

Die Wissenschaftler werteten 73 Veröffentlichungen zur Antibiotika-Nutzung im ambulanten Sektor rund um den Globus aus. Die meisten Antibiotika werden ambulant eingesetzt. In Deutschland sind dies rund 85 Prozent aller Antibiotika-Verschreibungen; EU-weit liegt die Quote noch etwas höher. Doch welche Faktoren treiben den Verbrauch an?

Die Wissenschaftler des NRW Forschungskollegs »One Health and urbane Transformation« an der Universität Bonn werteten für ihre Studie 73 Publikationen zur Antibiotika-Nutzung im ambulanten Sektor weltweit aus. »Dabei interessierten uns nicht nur individuelle Parameter wie Alter oder Bildung, sondern auch geografische Zusammenhänge sowie soziokulturelle Faktoren«, erklärt Erstautor Dennis Schmiege, der an der Universität Bonn, Zentrum für Entwicklungsforschung, promoviert. Die Studie erscheint im Mai im International Journal of Hygiene and Environmental Health, ist aber bereits online abrufbar.

Schmiege und sein Kollege Dr. Timo Falkenberg werteten fast 600 Variablen aus und fassten diese zu rund 45 Gruppen zusammen. Relativ gut belegt ist, dass Kinder und Senioren häufiger Antibiotika schlucken als Menschen mittleren Alters. Ein höherer Bildungsstand bremst den Verbrauch eher. Allerdings kehrt sich dieser Zusammenhang in ärmeren Ländern um. Schmiege vermutet, dass dort eher die besser ausgebildeten Menschen Zugang zum Gesundheitssystem haben oder sich den Besuch beim Arzt oder den Kauf eines Medikaments leisten können.

Bei den geografischen Parametern fällt die Diskrepanz zwischen Stadt und Land auf: Die Antibiotika-Nutzung ist in urbanen Gebieten höher. »Wir vermuten, dass das etwas mit dem besseren Zugang zu Arztpraxen und Apotheken zu tun hat«, erläutert Schmiege in einer Pressemeldung der Uni Bonn. Die Ärztedichte scheint ebenfalls zu den treibenden Faktoren zählen, während höhere Medikamentenpreise die verkaufte Antibiotikamenge reduzieren.

Einen gewissen Einfluss scheint auch die nationale Kultur zu haben. Bürger männlich geprägter Gesellschaften, die als eher wettbewerbsorientiert gelten, nehmen im Schnitt mehr Antibiotika. Ähnlich sieht es in Gesellschaften aus, die klassischerweise eher darauf bedacht sind, Ungewissheiten zu meiden.

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