Spinnenliebe geht durch die Beine |
Jennifer Evans |
21.02.2025 07:00 Uhr |
Spinnen haben einen guten Riecher – nur nicht da, wo man ihn vermutet. / © Adobe Stock/Karoline Thalhofer
Obwohl einige Spinnenarten für ihren Vibrationssinn oder ihr Sehvermögen bekannt sind, war es lange ein Rätsel, wie sie Gerüche wahrnehmen. Bis Forschende dahinterkamen, dass Spinnen ihre Beine als Nase verwenden. Zumindest männliche Spinnen. Sie haben nämlich Geruchshaare, sogenannte Wandporen-Sensillen, an ihren Beinen, um die Sexualpheromone weiblicher Spinnen aufspüren zu können. Weibchen setzen Pheromone gasförmig frei.
Diese Sensillen befinden sich gut versteckt nahe am Körper am oberen Teil der Beine des Männchens. Diese Stelle kommt kaum mit einer anderen Oberfläche in Berührung – weder beim Laufen noch beim Beutefang oder bei der Paarung. Im Gegensatz zu den Spitzenporen-Sensillen der Spinnen, die sich im unteren Teil der Beine befinden und vermutlich für den Geschmack zuständig sind.
Die sensiblen Geruchshaare fanden die Forschenden in einer vergleichenden Untersuchung von 19 Spinnenarten immer nur bei den Männchen, jedenfalls bei den allermeisten Arten. Das deutet darauf hin, dass sich die Geruchswahrnehmung über Sensillen unabhängig von anderen Spinnengruppen und Insekten entwickelt hat.