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Ausstellung »Heilen und Pflegen«

Spielerisches für den Ernstfall

Steigende Belastung und hohe Unzufriedenheit, aber auch sinnstiftende Arbeit mit großer Verantwortung: Um die Menschen in Gesundheitsberufen und ihre Arbeitsbedingungen geht es in der Ausstellung »Heilen und Pflegen« in der Dortmunder DASA.
Ulrike Abel-Wanek
14.02.2022  10:00 Uhr

Vor Beginn der Ausstellung betrieb Katrin Petersen Feldforschung. Für knapp eine Woche begleitete die Kuratorin und studierte Kulturwissenschaftlerin das Personal in Dortmunder Kliniken auf einer Intensivstation, in der Notaufnahme und schaute im OP zu. Auch im Notarztwagen fuhr sie mit. »So bekam ich aus abstrakten Vorstellungen über die Arbeit in den Heil- und Pflegeberufen konkrete Bilder in den Kopf – und einen enormen Respekt vor dieser Arbeit«,  so Petersen im Gespräch mit der PZ.

Die DASA ist Deutschlands größte Arbeitsweltausstellung und eine Einrichtung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Der sachliche Titel täuscht darüber hinweg, dass hier in den letzten knapp 30 Jahren ein spannender Lern- und Erlebnisort entstanden ist, mit interaktiven Exponaten, Experimentierstationen und multimedialen Elementen für Groß und Klein.

Auf 13.000 Quadratmetern geht es um die Welt der Arbeit im Wandel der Zeit, die sich in 3-D-Bildern und aufwendigen Inszenierungen anschaulich präsentiert. Das Programm der Teilausstellungen umfasst Themen wie »Künstliche Intelligenz«, »Planet Gesundheit«, »Nachhaltigkeit«, aber auch »Arbeitsplatz Druckerei« und »Dampfmaschinen in Aktion«. Gänzlich neu präsentiert sich die Ausstellung »Heilen und Pflegen«. Nicht mehr die persönliche Gesundheit steht im Fokus – wie der Rückenschutz am Arbeitsplatz – sondern Menschen aus Heil- und Pflegeberufen und ihre täglichen, systemrelevanten Aufgaben. Die Neuausrichtung der Ausstellung will weg vom schlechten Image der Gesundheitsberufe und zeigen, wie wichtig, vielfältig und erfüllend die Arbeit dort trotz aller Belastungen sein kann. »Wir wollen zeigen, dass das tolle Berufe sind«, fasst die Kuratorin ihr Konzept zusammen. Präsentiert werde ein differenziertes Spektrum von Exponaten, die den Wert und das Können der Menschen im Berufsfeld Gesundheit in den Vordergrund rücken, dabei die Probleme aber nicht verschweigen. Die Ausstellung soll Lust machen, diese Jobs zu ergreifen.

»Heilen und Pflegen« ist auch Teil der »Konzertierten Aktion Pflege der Bundesregierung« (KAP). Bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen in der Pflege und eine höhere Entlohnung der Pflegekräfte sind die zentralen Ziele der Aktion, die im Juli 2018 ins Leben gerufen wurde.

Erkunden ohne Not

Die Ausstellung lädt spielerisch zum Ausprobieren ein, vor allem Familien und Schulklassen, aber auch das Fachpublikum sollen sich hier wiederfinden. Mal in die Rolle von Ärztinnen und Ärzten schlüpfen, mithilfe des Laparoskoptrainers operieren und herausfinden, wie sich eine Gallenblase anfühlt; Fieber messen, Lunge abhören oder das virtuelle Kleinkind Simone mit der »Simmed«-Untersuchungssimulation untersuchen und behandeln: Das praxisnahe Lernprogramm für Medizinstudierende basiert unter anderem auf einer Entwicklung der Charité-Universitätsmedizin, Berlin.

Kleine Erreger ganz groß: die tastbaren Modelle klären über unterschiedliche Viren auf. / Foto: DASA/Andreas Wahlbrink
Mit einer Untersuchungssimulation kann ein Kleinkind virtuell durchgecheckt werden.  / Foto: DASA/Hannes Woidich

Fiese Krankheitserreger lassen sich mittels riesiger Modelle ertasten, dabei muss es nicht immer das Coronavirus sein. Auch andere Erreger können viel Schaden anrichten. Ein echter Rettungswagen steht für Wiederbelebungsmaßnahmen bereit. Die Notfallkoffer und -rucksäcke der Rettungskräfte sind mit 15 bis 25 Kilogramm keine Leichtgewichte und müssen teilweise über weite Strecken getragen werden.

Ein Publikumsliebling in der Ausstellung ist der humanoide Roboter »Pepper«. Das digitale Multitalent unterstützt Mitarbeitende in der Tagespflege – und hat immer gute Laune. In der Ausstellung können die Besucherinnen und Besucher mit Pepper kommunizieren und interaktiv lernen.

Neben den Ausstellungsstationen »Untersuchen«, »Retten«, »Operieren«, »Therapieren« und »Pflegen« erinnert die Abteilung »Pause machen« an die eng getakteten Arbeitszeiten der Gesundheitsberufe und gibt Anregungen für kleine Auszeiten. Das niederländische Alternativmodell »Buurtzorg« (Nachbarschaftspflege) geht in der Pflege bereits neue Wege: für mehr Flexibilität und Verantwortung der Pflegenden und einen menschlicheren Umgang mit den Patienten, in den auch Familie und Nachbarn aktiv eingebunden werden.

Eine Apotheke gibt es in der Ausstellung »Heilen und Pflegen« nicht. »Ja, dafür haben wir von einer Apothekerin auch schon Kritik bekommen«, bedauert die Kuratorin. Aber bei 800 Quadratmetern, die zur Verfügung standen, hätte man sich beschränken müssen.

5,7 Millionen Menschen arbeiten laut Statistischem Bundesamt (2018/19) in Deutschland in Gesundheitsberufen, mehr als 4 Millionen Pflegebedürftige gibt es: »Heilen und Pflegen« ist eine Ausstellung für alle, die sich Gesundheit wünschen. 

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