Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Warnung vor Reform 

SPD-Politiker besucht Apotheke in Gütersloh

Der SPD-Landtagsabgeordnete Thorsten Klute hat sich in einer Gütersloher Apotheke darüber informiert, was Apotheken alles leisten – und welche Folgen die vom Bundesgesundheitsministerium geplante Apothekenreform für die Patienten haben könnte.
AutorKontaktPZ
Datum 16.08.2024  16:00 Uhr

Apotheken ohne Apotheker will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schaffen. Kritiker werfen dem Minister vor, so Kosten sparen zu wollen. Welche Folgen die Pläne für die Patienten haben könnten, darüber hat sich der SPD-Landtagsabgeordnete Thorsten Klute nun in der Storchen-Apotheke Gütersloh informieren lassen. »Apotheken ohne Apotheker – das bedeutet für die Patienten eine deutliche Verschlechterung der Versorgung«, warnte Inhaber Olaf Elsner, Vorstandsmitglied im Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL).

Keine Verwechslungsgefahr

Denn Apotheke sei sehr viel mehr, als Arzneimittelpackungen abzugeben. Elsner machte es dem Parlamentarier an einem Beispiel aus seinem Arbeitsalltag deutlich: Er »stellt« mit seiner Apotheke die Medikation für einzelne Patienten und auch Heimbewohner. Das heißt, Tabletten werden individuell für jeden Tag und verschiedene Einnahmezeitpunkte in sogenannten Dosetts, also zum Beispiel in kleinen Döschen oder Tütchen zusammengestellt. Der Vorteil: Gerade ältere Patienten, die viele verschiedene Arzneimittel einnehmen müssen, können nichts vergessen oder verwechseln. Die durch den Pflegenotstand belasteten Pflegekräfte sparen sich die Zeit, die Medikamente für die Patienten vorzubereiten, und gehen kein Risiko ein, dabei einen Fehler zu machen.

Bevor die Dosetts die Apotheke verlassen, kontrolliert Olaf Elsner sie genau. Und bevor sie zusammengestellt werden, prüft der Apotheker zunächst die verordnete Medikation. Dabei deckt er auch manchmal Wechsel- und Nebenwirkungen auf, die die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigen oder gar ein Gesundheitsrisiko sind. »Wir halten dann mit dem Arzt Rücksprache und suchen mit ihm nach einer Lösung«,  so der Approbierte. »Ohne Apotheker aber darf und kann eine Apotheke weder diese Medikationsanalysen noch das Stellen von Arzneimitteln leisten.«

Länger zu Hause leben

Es ist nur ein Beispiel von vielen, wie sich die Versorgung der Patienten ohne Apotheker verschlechtern wird. »Durch das Stellen von Arzneimitteln können wir letztlich auch dazu beitragen, dass Patienten länger zu Hause leben. Und dass pflegende Angehörige mit ihren Ehepartnern oder Eltern mehr Qualitätszeit verbringen, statt diese mit dem Zusammensuchen von Tabletten zu verbringen.« Eine Leistung, die der SPD-Abgeordnete Klute als »sehr wertvoll« empfindet und die eine Versandapotheke nicht anbieten könne.

Warum nicht alle Apotheken diese erbringen, fragte er beim Besuch in der Storchen-Apotheke nach. »Weil dies keine Regelleistung ist, also den Apotheken von den Krankenkassen nicht vergütet wird«, erklärte Elsner. Pflegedienste hingegen würden von den Kassen bezahlt, wenn sie ihren Pflegebedürftigen die Medikation stellten.

Wirtschaftliche Schieflage

Die Vergütung der Apotheken sei ohnehin ein massives Problem, so Elsner. Denn das staatlich geregelte Honorar sei seit 20 Jahren nicht mehr nennenswert angepasst worden. Zugleich aber seien Sach- und Personalkosten sowie Inflation massiv gestiegen. »Mittlerweile sind aufgrund der Unterfinanzierung zehn Prozent der Apotheken defizitär und ein Drittel wirtschaftlich gefährdet«, so Elsner. Die Zahl der Apothekenschließungen nehme immer weiter zu. Und mit der geplanten Apothekenreform werde sich die Situation vermutlich noch verschlimmern. »Nur gesunde Betriebe aber können solche Leistungen wie zum Beispiel das Stellen der Medikation anbieten«, erklärte Elsner.

»Apotheke ist mehr, als nur etwas über den Ladentisch zu geben«, so der SPD-Politiker Klute, der auch Mitglied im Gesundheitsausschuss des Landtags ist. »Hier geht es um spezialisierte persönliche Beratung und  um sehr niedrigschwellige Zugänge zu Gesundheitsleistungen. Diese Struktur zu erhalten, muss Ziel gerade auch der Sozialdemokratie sein.«

 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa