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Software kann Medikationsanalysen verbessern

Digitale Programme zur Unterstützung von Medikationsanalysen könnten die Ergebnisse dieser signifikant verbessern. Das legt die erste Studie zur Überprüfung der Effektivität solcher Tools nahe, die Forschende der Universität Düsseldorf bei ihren Pharmaziestudierenden des achten Fachsemesters durchgeführt haben.
Laura Rudolph
31.07.2023  14:00 Uhr

Im Rahmen eines Kurses der Klinischen Pharmazie von Mai bis Juni 2022 nahmen 41 Studierende freiwillig an der randomisiert kontrollierten Studie teil, deren Ergebnisse kürzlich im Fachjournal »Healthcare« veröffentlicht wurden. In einem ersten Durchlauf führten Studienteilnehmer der Interventions- (n= 21) und der Kontrollgruppe (n=20) beide über 60 Minuten eine Medikationsanalyse mit Internetzugang, aber ohne Hilfssoftware durch. Anschließend besprachen sie ihre Ergebnisse in einem zehnminütigen Rollenspiel mit Lehrenden der Klinischen Pharmazie, die die behandelnden Ärzte darstellten.

Die Leistung der Studierenden bewertete das Forschungsteam um Apotheker Armin Dabidian anhand eines speziellen Bewertungsscores (»objective structured clinical examination«, OSCE). In einem zweiten Durchgang erhielten die Studierenden neue Patientenfälle. Der Ablauf war identisch, doch diesmal durfte die Interventionsgruppe unterstützend die Software »MediCheck« zur Medikationsanalyse nutzen, die Kontrollgruppe nicht. 

Um eine möglichst objektive Bewertung zu gewährleisten, war der jeweilige Prüfer beim zweiten Durchgang personenbezogen derselbe wie beim ersten Durchgang. Bis zum Beginn des zweiten Durchlaufs wussten die Studierenden nicht, ob sie der Interventions- oder Kontrollgruppe angehören (»Blinded Design«).  Auch wussten die Prüfenden während des gesamten Experiments nicht, wer Software benutzt hatte und wer nicht.

Software zur Medikationsanalyse verbessert Leistung signifikant

Während es beim ersten Durchlauf (ohne Unterstützungssoftware) keine signifikanten Unterschiede in der Gesamtleistung der Interventions- und der Kontrollgruppe gab, waren die Studierenden der Interventionsgruppe beim zweiten Durchlauf der Kontrollgruppe klar überlegen: Der Einsatz von Unterstützungssoftware hob den OSCE-Bewertungsscore um im Mittel 17 Prozentpunkte an.

Innerhalb der Interventionsgruppe verbesserte sich der Bewertungsscore zwischen der ersten und zweiten Medikationsanalyse von im Mittel 45 auf 52 Prozent, innerhalb der Kontrollgruppe verschlechterte er sich sogar von 43 auf 35 Prozent.

»Es ist unabdingbar, digitale Werkzeuge frühzeitig in die Lehre einzubringen, um die pharmazeutische Ausbildung frühzeitig an die Praxis anzupassen«, lautet das Fazit der Studienautoren. Der Lehrplan für Pharmazie an deutschen Universitäten sei nicht praxisnah genug.

Medikationsanalyse-Tools vermittelten den Studierenden zumindest theoretische Kenntnisse über ihre spätere tägliche Arbeit. Die Autoren räumen jedoch ein, dass weitere klinische Studien mit höheren Teilnehmerzahlen notwendig seien, »um die Etablierung digitaler Werkzeuge in der pharmazeutischen Ausbildung zu unterstreichen«.

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