Soforthilfe statt Regierungskrise |
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening im Gespräch mit der apothekenpolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Paula Piechotta. / © ABDA
Apotheken haben keine Zeit für eine Regierungskrise, sondern brauchen Soforthilfe – das hat ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening beim zurückliegenden Grünen-Parteitag in Wiesbaden deutlich machen können. Zu groß sei der wirtschaftliche Druck für viele Betriebe. Nur mit einem Sofortprogramm könne die finanzielle Schieflage der Apotheken vor Ort beendet und der Sinkflug der Apothekenzahlen gestoppt werden.
Im Gespräch mit Gesundheitspolitikerinnen und -politikern wies die ABDA-Präsidentin darauf hin, dass Apotheken bereit seien, eine größere Rolle in der Primärversorgung einzunehmen. »Gerade in Zeiten des demographischen Wandels ist es sinnvoll und hilfreich, die Expertise der Apothekenteams beispielsweise im Bereich der Prävention noch mehr und gezielter zu nutzen. So wird das Gesundheitswesen effizienter aufgestellt«, so Overwiening im ABDA-Newsroom.
Ins Gespräch kam die ABDA-Präsidentin, die gemeinsam mit der Landesapothekerkammer und dem Landesapothekerverband Hessen an einem Parteitagsstand über die Situation der Apotheken informierte, unter anderem mit Paula Piechotta, apothekenpolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion. Am Stand machten demnach auch die Mitglieder im Gesundheitsausschuss, Janosch Dahmen, Kirsten Kappert-Gonther und Maria Klein-Schmeink, Station.
Auch der frisch gewählte Grünen-Co-Vorsitzende Felix Banaszak schaute vorbei. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, den die Delegierten zum Spitzenkandidaten für den Wahlkampf kürten, wurde am ABDA-Stand mit einer Apothekentüte mit Infomaterialen versorgt.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wurde von LAK-Präsidentin Ursula Funke mit einer Apothekentüte mit Infomaterialen versorgt. / © Funke
Thema war auch die Apothekenhonorierung. Ursula Funke, Präsidentin der Hessischen Landesapothekerkammer sowie Vizepräsidentin der Bundesapothekerkammer (BAK), sprach das Thema gegenüber den Politikerinnen und Politikern an und machte deutlich, dass es für eine Änderung der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) keiner Gesetzesänderung bedürfe. Auch Lieferengpässe, Bürokratie und Adhärenzförderung seien in den Gesprächen mit den Grünen-Spitzenpolitikern thematisiert worden.
Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbands (HAV), berichtete, er habe der Grünen-Politikerin und ehemaligen Bundesvorsitzenden Ricarda Lang in Erinnerung rufen können, dass während der Zeit der Ampelkoalition mehr als 1500 Apotheke hätten schließen müssen.
Der neue Co-Bundesvorsitzende Banaszak habe sich im Gespräch themenfest gezeigt und versichert, dass die Partei sich intensiv für die Stärkung der Apotheken einsetzen wolle, so Seyfarth.