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Kunst und Medizin

So zieht Freude im Krankenzimmer ein

Grelles Licht, kalte Böden, kahle Wände, piepende Geräte – Krankenhäusern fehlt der Wohlfühlfaktor. Dabei ist gerade der für die Genesung wichtig. Kunst kann Abhilfe schaffen, Schmerzen lindern und den Gemeinschaftssinn in einer Klinik stärken.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 11.03.2024  07:00 Uhr

Die meisten Krankenhauszimmer sind weder für das Wohlbefinden der Patienten noch für das des Personals förderlich. Wie stark die Umgebung Einfluss auf erkrankte Menschen hat, zeigt eine Geschichte aus dem Johns Hopkins Hospital in den USA, die vor Kurzem im Fachjournal JAMA erschienen ist. Sie handelt von einer jungen Frau namens Candice, die nach ihrer Diagnose Hidradenitis suppurativa viel Zeit in der Klinik verbrachte. Bei dieser Erkrankung bilden sich akneartige Knoten auf der Haut, aus denen schmerzhafte Wunden und Abszesse entstehen, die unter anderem Hauttransplantationen erforderlich machen können. Wie Candice berichtete, hat sie wohl den größten Teil ihrer inzwischen 45 Lebensjahre stationär verbracht. Und erinnert sich, während ihrer langen Krankenhausaufenthalte oft aus dem Fenster gestarrt zu haben.

Als sie einer Krankenschwester erzählte, dass sie Freude an Kunst habe, überraschte diese ihre Patientin eines Tages mit einer Kollektion bunter Fenstermalstifte und forderte sie dazu auf, ein Wandbild auf der Fensterfront des Krankenzimmers zu gestalten. Von diesem Moment an entwickelte die ursprünglich als Ablenkungsstrategie gedachte Idee eine Eigendynamik. »Jeder, der in mein Zimmer kam – wie Ärzte, Krankenschwestern, Hausangestellte – trugen zu diesem wunderschönen Gemälde bei«, erinnert sich Candice. Und zu jeder Zeichnung gehörte eine Geschichte.

Die Fensterkunst avancierte zu einem Gesprächsthema am Johns Hopkins Hospital. Außerdem ermöglichte es dem medizinischen Fachpersonal, Candice auf einer ganz anderen Ebene als dem routinierten Pfleger-Patienten-Kontakt zu begegnen. »Die Zeichnungen regten alle Beteiligten zu Geschichten über ihre Kindheit, Berufswahl und Lebensereignisse an«, so Candice. Aufgrund dieser Gespräche entstand ein Gemeinschaftsgefühl.

Emotionen lassen sich regulieren

Laut Professor Dr. David Shih Wu, Palliativmediziner und Hauptautor des Beitrags, deckt sich die Erfahrung der jungen Frau mit diversen Forschungsergebnissen. Diese belegen unter anderem, dass visuelle Kunstinterventionen bei Patienten Schmerzen und Stress lindern können. Und künstlerische Aktivitäten können ganz allgemein gesprochen die Stimmung nachweislich anheben, wodurch sich Emotionen regulieren und in der Folge Klinikaufenthalte sogar verkürzen lassen. Demnach merkte auch Candice, dass die Verbindung zu anderen Menschen sowie die Kunst ihr ein Gefühl der Entspannung und Ruhe vermittelten. Als Konsequenz daraus hätte sie auch weniger Schmerzmittel benötigt.

Eine strukturelle Neugestaltung eines Krankenhauses mit Blick auf die Ziele Schmerzlinderung, verbessertes emotionales Wohlbefinden sowie Gemeinschaftsbildung sei also durchaus machbar und müsse nicht unbedingt teuer sein, bilanziert Shih Wu. Denn wie das Beispiel zeigt, reichten eine Handvoll abwaschbarer Fenstermalstifte. Die Studienautoren wünschen sich daher, mehr Forschungen zu dieser kreativen Kraft und vor allem, dass die »Fenstertherapie« bald Einzug in alle Krankenzimmer findet.

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