Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Vergiftung in Istanbul
-
So wirkt Aluminiumphosphid

Der Tod einer deutschen Familie in Istanbul wurde aktuellen Berichten zufolge durch den unsachgemäßen Einsatz des Schädlingsbekämpfungsmittels Aluminiumphosphid verursacht. Die Substanz entwickelt unter Feuchtigskeitseinfluss ein giftiges Gas.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 27.11.2025  16:20 Uhr

Nachdem eine vierköpfige Familie aus Hamburg Mitte November in Istanbul verstorben war, war die Ursache zunächst unklar. Nun berichten mehrere Medien, dass im Hotelzimmer der Familie das giftige Gas Phosphin (Phosphorwasserstoff, PH3) gefunden wurde. Die Vergiftung sei die Folge eines unsachgemäßen Einsatzes des Schädlingsbekämpfungsmittels Aluminiumphosphid (AlP) gegen Bettwanzen gewesen.

Diese Anwendung sei fachlich falsch und lebensgefährlich, schreibt der Deutsche Schädlingsbekämpfer Verband (DSV) auf seiner Website. Aluminiumphosphid zur Bekämpfung von Bettwanzen einzusetzen, sei »weder üblich noch zulässig – weder in Deutschland noch nach international anerkannten Standards«. In Deutschland werde Phosphorwasserstoff nahezu ausschließlich im Vorratsschutz eingesetzt, etwa zur Begasung großer Lagerbestände. Die Anwendung sei streng reglementiert und nur durch speziell ausgebildete, zertifizierte Fachfirmen erlaubt.

Laut einem Zulassungsbericht für ein entsprechendes Pflanzenschutzmittel, der auf der Website des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) einsehbar ist, dient Aluminiumphosphid etwa zum Schutz von Getreide, Mehlen, Hülsenfrüchten und Trockenobst in Silos vor Insekten. Auch Ratten und Wühlmäuse im Freiland, insbesondere bei Dämmen und Deichen, können damit bekämpft werden. 

Aluminiumphosphid ist ein graues Pulver mit einem fischigen beziehungsweise penetranten knoblauchartigen Geruch, das zusammen mit der Luft- beziehungsweise Bodenfeuchtigkeit Phosphin bildet. Das Gas führt in größeren Konzentrationen zu einer Oxidation des zweiwertigen Eisens im Hämoglobin zu dreiwertigem Eisen (Methämoglobinbildung), was den Sauerstofftransport des Blutes verhindert. Lagerräume, in denen Aluminiumphosphid ausgelegt wurde, dürfen erst bis zu 14 Tage nach der Anwendung wieder betreten werden.

Laut dem Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) wird Phosphorwasserstoff über die Lunge schnell resorbiert. Mögliche Frühsymptome einer Vergiftung seien Engegefühl, Brennen oder Schmerzen in der Brust, Atemnot, Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit/Erbrechen und Durchfall. Symptome einer Atemwegsreizung machten sich dagegen meist erst verzögert bemerkbar.

Aluminiumphosphid werde in Deutschland nicht zur Bekämpfung von Bettwanzen eingesetzt, betonte Marco Müller vom DSV im ZDF-»Morgenmagazin« am 27. November 2025. Stattdessen nutzten Kammerjäger hierzulande heiße Luft oder heißen Dampf, das Spritzverfahren mit Insektiziden oder Kieselgur-Puder für Hohlräume beziehungsweise eine Kombination dieser Verfahren, um gegen Bettwanzen vorzugehen. Bei einem Bettwanzen-Befall sollten Betroffene am besten direkt einen professionellen Schädlingsbekämpfer verständigen, statt auf eigene Faust mit womöglich dubiosen Mitteln dagegen vorzugehen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa