So verlief der Protest in Dresden |
Das Team der Central-Apotheke aus dem sächsischen Zwickau demonstrierte in Dresden gegen die Apothekenreform und für den Erhalt der öffentlichen Apotheken. / Foto: PZ/Orth
Die Kundgebung hatten die Landesapothekerverbände Sachsen und Thüringen organisiert. Die Sonne brannte vom Himmel, als am frühen Nachmittag immer mehr Apothekenmitarbeitende auf den Postplatz im Herzen von Dresden strömten. Auf Plakaten und T-Shirts forderten sie »Apotheken stärken – Jetzt!« oder »Die Apotheke schützen. Sie ist unverzichtbar«. An Kreativität mangelte es nicht. So hatte ein Apothekenteam den Spruch »einfach da für dich« abgewandelt in »nicht mehr da für dich«.
Nicht nur Hunderte Apothekenmitarbeitende aus ganz Sachsen protestierten in Dresden gegen die Apothekenreform. Auch Teams aus Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin waren angereist, um auf die Situation der Apotheken aufmerksam zu machen.
Der Sächsische Apothekerverband versorgte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Wasser und Sonnencreme. Viele schützten sich auch mit roten, gelben oder orangefarbenen Schirmen vor der Sonne.
Mit dem Bus angereist waren sieben Mitarbeiterinnen der Central-Apotheke im sächsischen Zwickau. Mit ihrem Protest wollten sie ein Zeichen setzen und vor den Landtagswahlen deutlich machen, dass die Apothekenreform nicht helfe. »Die Reform geht an der Realität und den Kernproblemen der Apotheken vorbei«, betonte Apothekerin Luisa Fortdran.
Vom Konzept der »Light«-Filialen halte sie beispielsweise gar nichts. Sie hoffe auch, dass bei den Politikern ankomme, dass mehr mit den Betroffenen geredet werden müsse. Personalmangel und zu geringe Vergütung seien Kernthemen. Am Wichtigsten sei daher aus ihrer Sicht eine bessere Vergütung. Dies sei die Grundlage, damit die Apotheken die Mitarbeitenden tarifgerecht bezahlen könnten, führte Fortdran aus.
Das Programm war straff, ein prominenter Redner löste den anderen ab. So betonten die Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) und Bodo Ramelow (Linke) in Videostatements, wie wichtig ihnen der Erhalt der Vor-Ort-Apotheken ist. Auch die Gesundheitsministerinnen Petra Köpping (SPD) und Heike Werner (Linke) sowie weitere Politiker sicherten der Apothekerschaft Unterstützung zu. Die Reden aus Erfurt wurden per Video-Leinwand übertragen.
Selbst zwischenzeitliche technische Probleme taten der guten Stimmung keinen Abbruch. Dafür sorgte auch Apotheker Stephan Torke aus Freital, der als DJ gute Laune verbreitete und die Teilnehmer zu Sprechchören motivierte.