So soll Aids bis 2030 besiegt werden |
Die Zahl der Infizierten, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, ist zwischen 2010 auf 2022 schon von 7,7 auf 29,8 Millionen gestiegen. / Foto: Getty Images/Towfiqu Barbhuiya / EyeEm
Das berichtete das UN-Programm für die Bekämpfung der Immunschwächekrankheit Aids, UNAIDS, am Donnerstag in Genf. Zwar sei 2022 noch jede Minute weltweit jemand an Aids gestorben. Aber Erfolgsgeschichten etwa aus Botswana oder Simbabwe zeigten, wie das Ziel erreicht werden könne, heißt es in dem Bericht.
Im Jahr seien aus nationalen und internationalen Quellen gut 29 Millionen US-Dollar (26 Millionen Euro) für den Kampf gegen Aids nötig. 2022 seien aber nur 20,8 Millionen Dollar aufgebracht worden, das entspreche dem Niveau von 2013.
Politiker könnten sich selbst ein Denkmal setzen, meinte die Exekutivdirektorin von UNAIDS, Winnie Byanyima: «Sie könnten künftigen Generationen als diejenigen in Erinnerung bleiben, die die tödlichste Pandemie der Welt beendet haben.»
Insgesamt meldete UNAIDS große Fortschritte von 2010 bis 2022: Die Zahl der Infizierten, die ART erhalten, sei von 7,7 auf 29,8 Millionen gestiegen, die der Schwangeren und Stillenden, die Medikamente bekommen, von 46 auf 82 Prozent. Die Zahl der HIV-Infektionen unter kleinen Kindern sei um 58 Prozent gesunken.
Die Vereinten Nationen hatten bis 2030 die 95-95-95-Ziele ausgegeben. Gemeint ist, dass 95 Prozent aller HIV-Infizierten von ihrer Infektion wissen, 95 Prozent davon die lebensrettende ART erhalten und dass bei 95 Prozent von diesen keine Viruslast mehr nachgewiesen werden kann. Wenn die Viruslast unter der Nachweisschwelle liegt, stecken diese Menschen andere nicht mehr an.
Botswana, Eswatini, Ruanda, Tansania und Simbabwe hätten die Ziele bereits erreicht, weitere 16 Länder seien auf gutem Weg dahin. Allerdings steige die Zahl der Infektionen in einigen Ländern Asiens und Osteuropas sowie im Nahen Osten und in Nordafrika, so UNAIDS. Dies sei unter anderem auf diskriminierende Gesetze wie solche gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen zurückzuführen. Problematisch sei es auch, wenn Behörden sich nicht um marginalisierte Gruppen kümmerten.