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Drei Proteine wichtig

So gelangt HIV in den Zellkern

Nachdem HI-Viren die Zellmembran überwunden haben, wartet in der Zelle das nächste Hindernis. Die Retroviren müssen sich Zutritt zum Zellkern verschaffen, um virale Komponenten in die DNA der Wirtszelle einzubauen. Wie den Viren dies gelingt, ist jetzt geklärt. Das könnte irgendwann zu neuen Medikamenten, unter anderem für HIV, führen.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 11.08.2023  12:30 Uhr

Im Fachjournal »Nature Communications« sind die Ergebnisse eines Teams von Forschenden aus Deutschland, Italien und den USA publiziert. Die Technische Universität (TU) Dresden nimmt in einer Pressemitteilung darauf Bezug und informiert, dass drei Proteine identifiziert wurden, die HI-Viren für den Eintritt in den Zellkern benötigen.

Kurz zusammengefasst läuft es so ab: HI-Viren gelangen in einem Endosom verpackt in die Wirtszelle. Dieses drückt die schützende Kernmembran nach innen und bildet eine Einstülpung, die sogenannte Kern-Invagination. Das Endosom bewegt sich dann innerhalb der Einstülpung zu ihrer inneren Spitze, an der das Virus in den Zellkern schlüpft.

Die Untersuchung zeigte, dass drei Proteine der Wirtszelle für die Invasion entscheidend sind. Eines dieser Proteine (Rab7) befindet sich an der Endosomen-Membran, das zweite (VAP-A) an der Kernmembran, an der die Invasion stattfindet, und das dritte (ORP3) verbindet die ersten beiden Proteine miteinander. Für eine erfolgreiche Invasion ist eine Interaktion zwischen den drei Proteinen erforderlich, sodass die gezielte Blockade eines dieser Proteine das Eindringen in den Zellkern stoppen könnte. Die Forschenden synthetisierten und testeten Moleküle, welche die Interaktion zwischen diesen Proteinen unterbrechen und beobachteten, dass die HIV-Replikation in Gegenwart dieser Moleküle nicht stattfand.

Obwohl sich die Forschung noch im präklinischen Stadium befindet, könnten eines Tages neue Medikamente, die auf dieser Studie basieren, potenziell eine therapeutische Wirkung bei Aids haben. Auch andere Viruserkrankungen und metastasierender Krebs, bei welchen der Kerntransport von extrazellulären Partikeln erforderlich ist, könnten Ziel dieser Therapien sein.

In diese Richtung äußern sich auch die beiden Seniorautoren der Arbeit: »Wir haben einen Proteinsignalweg aufgedeckt, der einen direkten Einfluss auf Krankheiten zu haben scheint, was einen neuen Bereich für die mögliche Entwicklung von Medikamenten eröffnet«, sagt Professor Dr. Aurelio Lorico von der Touro University in Henderson, Nevada. Dr. Denis Corbeil von der TU Dresden fügt hinzu: »Da dieser neue Ansatz auch auf andere Erkrankungen wie Krebs angewendet werden kann, ist es sehr interessant, alle beteiligten molekularen Akteure weiter zu entschlüsseln, was zu neuen Therapien in der Virologie und Onkologie führen könnte.«

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