Smartphones können gefährlich sein |
Augen auf im Straßenverkehr, auch wenn gerade eine wichtige Nachricht reingekommen ist! / Foto: Adobe Stock/mitifoto
Für ihren Artikel im Fachjournal »JAMA Otolaryngology – Head & Neck Surgery« hatten die Autoren um Roman Povolotskiy Unfälle der Jahre 1998 bis 2017 ausgewertet, die im Zusammenhang mit der Nutzung von Smartphones standen. Dazu nutzen sie die Daten des US-amerikanischen National Electronic Injury Surveillance Systems (NEISS) – zweifellos eine sehr spezielle Datenbank – und gelangten unter anderem zu folgenden Erkenntnissen: Kopf- und Halsverletzungen, die im Zusammenhang mit der Nutzung von Smartphones stehen, haben in den vergangenen 20 Jahren stetig zugenommen. Besonders gefährdet ist die Altersgruppe der 13- bis 29-Jährigen. Die meisten Unfälle (7240) passierten beim Handytelefonieren während des Autofahrens, gefolgt vom Herumlaufen während der Smartphone-Nutzung (5080) und dem Schreiben von Textnachrichten (1022). Ein interessanter Teilaspekt: Die Jagd nach virtuellen Fantasiewesen im Rahmen des Spiels Pokémon Go war allein für 90 Unfälle verantwortlich.
Ihre Ergebnisse werten die Autoren als Hinweis darauf, dass Menschen über die Gefahren der Handynutzung besser aufgeklärt werden sollten. Da die Amerikaner bekanntlich ein sehr vorsichtiges Volk sind, dürfte es also nicht mehr lange dauern, bis entsprechende Warnhinweise auf den Verpackungen von Neugeräten zur Pflicht werden. »Nicht beim Autofahren oder Herumlaufen benutzen« könnte da etwa stehen oder vielleicht besser gleich »Nur im Sitzen betätigen«? Sicher ist sicher.