Sind Periodenslips unbedenklich? |
Nachhaltige Produkte wie wiederverwendbare Periodenslips erfreuen sich großer Beliebtheit. / © Adobe Stock/Pixel-Shot
Im Sommer sorgte eine Studie der New Yorker Columbia University für Furore, die in 30 Tampon-Präparaten – vorwiegend solche aus dem US-Markt – diverse toxische Schwermetalle detektierte. Das BfR gab kurz nach der Veröffentlichung Entwarnung: Selbst unter der unrealistischen Annahme, dass die Schwermetalle aus den Tampons zu 100 Prozent resorbiert würden, sei die Belastung des Körpers vernachlässigbar gering.
Kurz darauf untersuchte das Team von Ökotest Tampons aus Deutschland und gab ebenfalls grünes Licht für Anwenderinnen: In sämtlichen getesteten Produkten wurden nur sehr geringe Mengen an toxischen Metallen gefunden. Sie erhielten alle die Bestnote »sehr gut«. Da Tampons hauptsächlich aus Baumwolle bestehen, können Pestizidrückstände nicht ausgeschlossen werden. Vor einigen Jahren war in manchen Produkten Glyphosat entdeckt worden. Das BfR kam aber 2019 in einer Risikoabschätzung zu dem Urteil, dass keine Hinweise auf gesundheitlich bedeutsame Rückstände vorliegen.
Eine Unterhose, die Menstruationsblut aufnimmt, sollte bestimmte Eigenschaften mitbringen. Sie sollte unangenehme Gerüche verhindern und das Wachstum von Bakterien bremsen. Dafür verwenden einige Hersteller Biozide wie Silberchlorid. Das BfR erklärt: Biozide unterliegen einer EU-Verordnung, sie müssen genehmigt werden, bevor Hersteller sie für Periodenslips verwenden dürfen.
Es gibt allerdings sogenannte Altwirkstoffe. Sie wurden bereits vor Mai 2000 eingesetzt, als es noch kein Genehmigungsverfahren gab. Diese Altwirkstoffe werden erst nach und nach geprüft und dürfen übergangsweise noch in Periodenunterwäsche verwendet werden. »Doch auch in dieser Zeit sind die Hersteller in der Pflicht, ein sicheres und wirksames Produkt bereitzustellen«, schreibt das BfR.
Biozide können sich allerdings durchaus auf die Gesundheit auswirken – dabei spielt ihre Konzentration eine Rolle. Es kann dem BfR zufolge zu allergischen Reaktionen oder Störungen der Bakterienflora auf der Haut kommen. »Da die Datenlage hierzu derzeit begrenzt ist, ist es nicht möglich, konkrete Empfehlungen auszusprechen.«