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Mikroben & Moustache

Sind Bärte tatsächlich ein Hygiene-Risiko?

Trendy, männlich, würdevoll – oder doch einfach nur unhygienisch? Das Image von Männerbärten ist nicht immer gut. Wie schmutzig sind sie wirklich? Eine Mikrobiologin klärt auf.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 30.06.2025  07:00 Uhr

In der menschlichen Haut leben Milliarden von Mikroorganismen. Je nach Körperstelle, Temperatur, pH-Wert, Feuchtigkeit und Nährstoffverfügbarkeit variiert ihre Population. Wie Untersuchungen gezeigt haben, bietet Gesichtsbehaarung vielfältigen Mikroben die perfekten Bedingungen zum Gedeihen. Das schreibt Dr. Primrose Freestone, Außerordentliche Professorin für Klinische Mikrobiologie an der Universität Leicester, auf der Wissenschaftsplattform »The Conversation«. Die Umgebung der Bärte sei warm und feucht. Zudem könnten sich dort Speisereste und Fette ansammeln. Und durch das Anfassen gelangten auch schnell Bakterien, Pilze und Viren von den Händen in die Haare.

Die wissenschaftlichen Bedenken in puncto Bart-Hygiene reichen Freestone zufolge mehr als 50 Jahre zurück. Frühe Studien hätten gezeigt, dass selbst nach dem Waschen in einer Gesichtsbehaarung Bakterien sowie bakterielle Toxine zurückbleiben könnten. Das habe den Ruf der Bärte nachhaltig geschädigt, die fortan als Bakterienreservoir und damit als Infektionsrisiko galten, schreibt sie.

»Für Beschäftigte im Gesundheitswesen sind Bärte daher ein kontroverses Thema, insbesondere in Krankenhäusern, wo die Übertragung von Krankheitserregern ein Problem darstellt«, hebt sie hervor. Studien in Kliniken seien jedoch zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Während eine Untersuchung bärtigen Mitarbeitern keine höhere Bakterienbelastung im Gesicht zuschrieb als den glattrasierten Kollegen, kam eine andere zu dem Schluss: Bärte sind voller Mikroben. Manche Forschende sehen nicht einmal ein Problem darin, wenn Mensch und Hund dasselbe MRT-Gerät teilen. Warum? Weil das Hundefell weniger Mikroben enthält als die Bärte.

Bärtige Ärzte sind keine Gefahr

Ein erhöhtes Infektionsrisiko durch Bartträger im eigenen Umfeld ließ sich laut der Wissenschaftlerin jedoch nicht belegen. Bärtige Ärzte trugen nicht häufiger den Erreger Staphylococcus aureus mit sich herum als andere Personen ohne Gesichtsbehaarung. Staphylokokken gelten als eine der Hauptursachen für Krankenhausinfektionen. Auch war Freestone zufolge kein Anstieg der Infektionsraten bei Patientinnen und Patienten zu beobachten, deren Chirurg einen Bart unter der OP-Maske trug.

Die Mikrobiologin kommt zu dem Schluss: Bartpflege ist das A und O. Grundsätzlich kann vernachlässigtes Gesichtshaar zu Reizungen, Entzündungen oder Infektionen führen, weil die Haut unterm Bart sehr empfindlich gegenüber mikrobiellen und umweltbedingten Stressfaktoren ist. Sammeln sich dort Talg, abgestorbene Hautzellen, Speisereste oder Schadstoffe an, können sie die Haut reizen und das Wachstum von Pilzen und Bakterien begünstigen. Fazit: Wer Bart und Gesicht täglich wäscht, wird keine Probleme bekommen. Dermatologen raten außerdem dazu, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.

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