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ABDA-Papier zum ApoRG

Sieben Argumente gegen die Apothekenreform

Das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) hätte in seiner aktuellen Form aus Sicht der Apothekerschaft negative Konsequenzen für die Versorgung. Um Politik und Gesellschaft davon zu überzeugen, hat die ABDA die befürchteten Folgen der Reform in einem Argumentationspapier zusammengefasst und den Kammern und Verbänden für die politische Arbeit zur Verfügung gestellt. Begleitend soll es eine Kampagne geben.
Alexander Müller
26.06.2024  09:00 Uhr

4. Die Reform vernichtet Arbeitsplätze

Wenn Filialen weitgehend ohne Apothekerinnen und Apotheker betrieben werden können, werde der Wegfall einer Vielzahl von hoch qualifizierten Arbeitsplätzen provoziert. »In Deutschlands Apotheken arbeiten rund 40.000 angestellte Apothekerinnen und Apotheker, deren Arbeitsplätze so gefährdet werden«, so die ABDA.

5. Keine Reform, sondern radikaler Systemwechsel

Die BMG-Reform ist aus Sicht der ABDA »nur eine vorbereitende Maßnahme für weitere systembrechende und die Versorgung bagatellisierende Regelungen« in den kommenden Jahren. Das Negativbeispiel aus anderen Ländern ist die »Prescription corner«, also eine Art Verkaufsecke der Apotheke in einem Drogerie- oder Supermarkt. Und statt der persönlichen Beratung vor Ort drohe eine Versorgung via Automat. »Bis zur Aufhebung des Fremdbesitzverbotes ist es dann nur noch ein kleiner Schritt: Große, international agierende Konzerne werden die Versorgung zukünftig steuern«, so die Prognose der ABDA. Dabei gebe es international genug Beispiele für gescheiterte Liberalisierungen des Apothekenwesens.

6. Umverteilung hilft Apotheken nicht

Die Apotheken müssten wirtschaftlich stabilisiert werden, die vorgesehene Umverteilung beim Honorar trage dazu aber nicht bei. Die Apotheken stünden schon heute unter wirtschaftlichem Druck – auf dem Honorarniveau von 2004, aber mit 60 Prozent höheren Kosten. Statt einer Umverteilung benötigen die Apotheken laut ABDA »eine nachhaltige, finanzielle Stabilisierung des gesamten Systems«. Das BMG gehe von der falschen Annahme aus, nur Apotheken in der Fläche seien gefährdet.

7. Bessere Alternativen

Die Apotheken müssten – gerade angesichts des demografischen Wandels – stärker in die Versorgung eingebunden werden, fordert die ABDA: »Mehr Entscheidungskompetenzen der Apothekerinnen und Apotheker, insbesondere bei Lieferproblemen, Anspruch der Patienten auf interprofessionelles Medikationsmanagement nach ARMIN, mehr Telepharmazie aus der Apotheke zum Patienten, assistierte Telemedizin, Erweiterung der pharmazeutischen und präventiven Dienstleistungen, mehr Möglichkeiten der Primärversorgung in der Apotheke: Das sind nur einige Themen, die auf dem derzeit bestehenden Versorgungssystem der heilberuflich geführten Apotheken aufbauen, dieses aber auch als Grundlage zwingend benötigen«, heißt es zum letzten Punkt.

Das Papier wurde den Kammern und Verbänden zur Verfügung gestellt. »In den kommenden Wochen wird es unabdingbar wichtig sein, die Bundestagsabgeordneten über die wahren Hintergründe und Konsequenzen der geplanten Apothekenreform zu informieren«, so ABDA-Sprecher Benjamin Rohrer. Flankierend gibt es eine PR-Kampagne, die heute in den Social-Media-Netzwerken startet.

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