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Sturzprophylaxe

Sich regen bringt Segen

Gezielte Bewegungsprogramme können ältere Menschen vor Stürzen bewahren. Ein Cochrane-Review zeigt, dass sowohl die jährliche Sturzrate als auch die Zahl der Senioren, die hinfallen, gesenkt werden kann.
Brigitte M. Gensthaler
20.06.2019  08:00 Uhr

In ihrem Review fassen Forscher der Universitäten von Sydney (Australien) und Oxford (Großbritannien) die Ergebnisse von 108 randomisierten kontrollierten Studien mit rund 23.400 Teilnehmern aus 25 Ländern zusammen. Das Durchschnittsalter der Probanden betrug 76 Jahre; drei Viertel waren Frauen. In 81 dieser Studien mit fast 19.700 Teilnehmern wurden diverse Bewegungsprogramme verglichen mit  Kontrollmaßnahmen, die Stürze sehr wahrscheinlich nicht beeinflussen.

Durch die Bewegungsübungen sank die Zahl von Stürzen um etwa ein Viertel (23 Prozent Reduktion). Konkret: Von jährlich 850 Stürzen pro 1000 älteren Menschen, die keine Sturzpräventionsübungen machen, lassen sich 195 durch die Übungen verhindern. Zudem sank die Zahl der Menschen, die einen oder mehrere Stürze erlebten, um etwa ein Sechstel (15 Prozent). Das bedeutet: Erleiden 480 von 1000 Menschen innerhalb eines Jahres einen oder mehrere Stürze, könnte die Teilnahme an Bewegungsprogrammen diese Zahl um 72 reduzieren. Von dem Training profitierten sowohl Personen mit hohem als auch mit »normalem« Sturzrisiko.

Gemäß dem Review waren vor allem Programme wirksam, die Gleichgewichts- und Funktionstraining, eventuell verbunden mit Krafttraining, beinhalteten. Die Übungen erfolgten größtenteils im Stehen, da dies Gleichgewicht und alltägliche körperliche Fähigkeiten, das Aufstehen von einem niedrigen Stuhl oder Treppensteigen besser fördert. Mitunter nutzten die Senioren auch Gewichte, um die Übungen zu erschweren. Auch Tai Chi könne Stürze verhindern, schreiben die Forscher um Professor Dr. Cathie Sherrington vom Institute for Musculoskeletal Health, Sydney. Unklar sei dagegen der Effekt von reinem Krafttraining, Tanz und Gehen/Walking.

Effekt auf Knochenbrüche bleibt unklar

Bezüglich der Sturzfolgen sind die Autoren zurückhaltend. Das Training könnte die Zahl von sturzbedingten Knochenbrüchen und die Notwendigkeit medizinischer Behandlung reduzieren, jedoch gab es hierzu nur relativ wenige Studien. Daher sei auch unklar, ob die Rate an Krankenhauseinweisungen aufgrund von Stürzen sinkt, wenn die Senioren trainieren.

Insgesamt war das Training gut verträglich. In 14 von 27 Studien, die über unerwünschte Ereignisse berichteten, traten keine auf. Ansonsten waren diese überwiegend mild, zum Beispiel Gelenk- oder Muskelschmerzen. Allerdings gab es auch zwei ernste Ereignisse: eine Stressfraktur des Beckens und ein Eingeweidebruch (Hernie).

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